Bericht über den Bau einer Wasserversorgung für Sanba, Mikwakhola-4 in Tablejung, Oktober 2021

In der Mitte Chumba, beim Abschluss- und Dankesfest zu seinen Ehren. Rechts neben ihm der Bürgermeister und die Frauenbeauftragte des Dorfes sowie andere Würdenträger

Wie es zum Projekt kam:

Im Himalaya sprechen sich Chumbas erfolgreiche Wasserprojekte schnell herum. Denn bisher haben zwar viele schon versprochen, Wasser zu bringen, jedoch hat noch keiner ein solches Projekt in dieser Gegend dann auch erfolgreich zu Ende geführt. So erkundigte sich Herr Bim Bahdur Limbu (eine respected person of the village) von Sanba, ein weiterer Ortsteil in Mikwakhola-4, wer die Person ist, welche immer wieder Wasser in Dörfer bringt. Sobald er Chumbas Kontaktdaten herausgefunden hatte, fragte er offiziell um Hilfe für sein Dorf an. So schickte Chumba seinen Freund Apey Lama dorthin, um die Situation vor Ort zu beurteilen, sprich ob wirklich Hilfe benötigt wird. In Sanba stellte sich heraus, dass die Leute teilweise bis zu einer Stunde bis zur nächsten Wasserquelle gehen müssen. So versprach Chumba im Oktober zu kommen und zu helfen.

Sanba ist ein großes Dorf, bestehend aus vielen einzelnen Gehöften. Insgesamt gibt es dort 118 Häuser, über 600 Menschen leben hier.

Lose verteilt liegen die Häuser von Sanba an steilen, landwirtschaftlich bewirtschafteten Berghängen. Nach dem Monsun im Sommer ist das Land grün.

Zum Projekt:

Auf Grund der aktuellen Klimaerwärmung versiegen die Quellen vor Ort ca. vier bis fünf Monate im Jahr. Dies bedeutet für Frauen und Kinder, dass sie das für den Alltag benötigte Wasser über weite Wege tragen müssen.

Alle Häuser sollen einen Wasserzugang bekommen – wenn zwei, drei Häuser nebeneinanderstehen, je nur einen gemeinsamen Wasserzugang. Dafür wurde ein großer Tank mit 120.000 Litern Fassungsvermögen und ein kleiner Tank mit ca. 40.000 Litern Fassungsvermögen betoniert und mit einer großen Wasserpumpe versehen. Insgesamt wurden 19.000 Meter Wasserschläuche verlegt, sodass nun 68 Wasseranschlüsse mit Wasser versorgt werden. Drei vergammelte Brunnenplätze konnten dabei ebenso mit einem Wasseranschluss versehen werden, sodass nach vielen Jahren dort nun auch Wasser fließt.

Chumba hat als Bedingung für seine Hilfe gestellt, dass jedes Haus, welches Wasser will, auch unbezahlt seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt und mithilft. Dies gewährleistet zudem, dass die Menschen vor Ort das gesamte Wassernetz kennen und gegebenenfalls selber reparieren und instand halten können.

In Tablejung wurden 200 Sack Zement sowie 19.000 Meter Wasserschläuche, eine große Wasserpumpe, 68 Wasserhähne sowie Verbindungsteile und anderes Material gekauft und mit Lastwagen bis an den Fuß der Hänge von Sanba gebracht, soweit die Straßen befahrbar sind. Von dort wurde das Material zu den verschiedenen Spots getragen.

Die Pumpe und die teuren Einzelteile werden in den Jeep geladen, mit dem Chumba dem Lastwagen die zwölf Stunden lange Fahrt folgt.

Dann kann vor Ort begonnen werden:

Plätze für die beiden Wassertanks werden vorbereitet.

Steine für das Fundament und die Mauern werden zumeist von Frauen gebracht und vor Ort von Männern von Hand in die passende Größe geschlagen.

… Nach und nach entsteht der erste Wassertank – alles ohne Maschinen – siehe Video vom Bau des zweiten Wassertanks:

Ein lokaler Ingenieur prüft und verschraubt die Wasserleitungen am Tank. Eigentlich wollte er umsonst helfen. Chumba bezahlte ihm jedoch seinen Dienst mit dem Auftrag, bitte in Zukunft, wenn etwas nicht stimmt, dem Dorf auch mal kostenlos zu helfen.

Der Wassertank ist fertig. Wasser, welches zu viel zufließt, läuft oben ab. Nachdem Chumba gegangen ist, hat das Dorf nochmals zusammen geholfen, um das ablaufende Wasser zu ihren Kartoffelfeldern für deren Bewässerung zu führen.

Win-Win-Situation:

Das Wasser für Sanba wird aus dem Nachbartal, wo es jede Menge Wasser gibt, hochgepumpt. Im Gegenzug dafür hat Chumba den Einwohnern dort Material und Wasserhähne bezahlt, sodass sie dort auch Wasseranschlüsse in ihre Häuser legen können und keine Missgunst entsteht. Die Einwohner von Sanba mussten ihnen zudem bei der Verlegung der Wasserleitungen helfen. So wurde eine Win-Win-Situation für alle geschaffen – die einen haben endlich Wasser, die anderen neuen Komfort direkt an ihren Höfen dadurch, dass sie nun Wasseranschlüsse haben.

Verlegung der Wasserleitungen:

Tausende Meter Schläuche wurden bis unten an die Hänge von Sanba gebracht. Von dort mussten sie hochgetragen und verteilt werden. Eine solche Rolle wiegt ca. 80 bis 100 Kilo und wird von je einem Mann getragen.

Überall wurden die Rohre ausgelegt und dann Gräben gezogen, in die sie gelegt werden. Das Schwierigste dabei war die Rollen abzuwickeln und die Rohre gerade zu ziehen, ohne dass sie sich verdrehen und somit Bruchschaden nehmen – siehe Video:

Chumba läuft die Wasserleitungen für die Kontrolle ab, bevor sie vergraben werden.

Bei größeren Feldern, welche mit dem Pflug gepflügt werden können, hatten die Leute die Idee, die Leitungen hängend zu legen, damit sie nicht durch einen Pflug beschädigt werden können.

Ein lokaler Ingenieur schließt überall die Wasserzuleitungen an die Hauptverteiler an. Wir achten dabei darauf, dass die Wasseranschlüsse nirgendwo vergraben sind, sondern jederzeit zugänglich, sodass sie leicht zu reparieren sind und nicht lecken.

Und dann kann überall das Wasser fließen:

Die Frauen wünschten sich einen losen Schlauch mit Wasserhahn zu haben, sodass sie flexibel in der Anwendung des Wassers sind. Siehe Foto, wie sie sich eine Wasserstelle mit abnehmbaren Schlauch bauen:

68 Wasserhähne haben wir insgesamt für dieses Projekt gekauft und angeschlossen.

Dies bringt vor allem Frauen und Kindern eine enorme Erleichterung in ihrem Alltag.

Auch die alten Brunnenstellen wurden repariert und mit Wasserzuleitungen versehen, sodass sie nun fließen.

Projektergebnis:

  • In Sanba wurden insgesamt 68 Wasseranschlüsse gelegt. Somit sind 118 Haushalte mit Wasser versorgt.
  • Ca. 600 Menschen haben damit eine deutlich verbesserte Lebenssituation.
  • Das Nachbardorf, woher das Wasser gewonnen wird, bekam Wasserleitungen und Anschlüsse in ihre Haushalte, sodass eine gute Zusammenarbeit zwischen den Dörfern garantiert ist.
  • Die Dorfgemeinschaft wartet die Wasseranlage selbst und hält sie intakt! Wir konnten auch hier Hilfe zur Selbsthilfe geben!
  • Dank Wasser haben auch die Kinder eine Zukunft in ihrer Heimat. Ein Video, wie die Kinder sich über das Wasser in ihrem Hof freuen ist anbei.

Zum Abschluss fand noch eine Dankeszeremonie mit einem lokalen Volleyballspiel statt, wofür Chumba der erste Einwurf als glücksverheißendes Zeichen aufgetragen wurde.       

Der Bürgermeister überreicht die Dankesurkunde.

Unser großer Dank geht an die Initiative Daimler ProCent!

Das gesamte Projekt wurde durch die Initiative Daimler ProCent finanziert. Jeden Monat spenden Daimler-Beschäftigte die Cent-Beiträge ihres Netto-Entgelts für den ProCent Förderfonds, der auf eine Initiative des Gesamtbetriebsrates zurückgeht, und fördern damit soziale und gemeinnützige Projekte weltweit. Dieses Engagement unterstützt das Unternehmen und verdoppelt jeden gespendeten Cent.

Dankesbrief der nepalesischen Regierung des District Miwakhola-4
Dankesurkunde des Bürgermeisters von Sanba
Dankesurkunde des Frauenbeauftragten in Sanba

Weitere Ergebnisse des lokales soziales Engagements von Chumba:

Küche der Familie

Im April hatte Chumba dieser Familie Geld gegeben um ihr Haus in Schuss zu bringen. Der Vater war in einem Bergwerk verstorben und die Mutter dann an Depression erkrankt, sodass der 14-jährige Sohn alleine die Familie ernähren muss.

Im Oktober besuchte Chumba die Familie erneut:

Das Haus war wie versprochen tip-top fertig gebaut. So hat Chumba den Jungen noch mit nach Tablejung genommen um die Küche mit Töpfen und Edelstahltellern auszustatten, damit diese arme Familie nun den Stand einer jeden anderen Familie hat und nicht mehr dominiert wird. Die Töpfe etc. hat Chumba mit eigenen Geldern finanziert.

Video des Hauses:

Wenn Sie unser Projekt unterstützen möchten, schicken wir Ihnen gern persönlich weitere Informationen zu info@wiu-wiu.com

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