Schulbau in Yarcho

Bericht über den Bau einer Schule in Yarcho / Unteres Tsum-Tal 2015

In Yarcho im Unteren Tsumtal konnte 2015 innerhalb von drei Wochen zusammen mit der Dorfgemeinschaft eine neue Schule erbaut werden. Auch eine nepalesische Lehrerin hat direkt mit dem Unterricht begonnen – sogar schon während des Schulaufbaus. Im März 2015 folgte Chumba Lama der Bitte eines Bewohners aus Ripchet, zwischen Yarcho und dem benachbarten Dorf eine Schule zu bauen.

In Yarcho gab es bisher noch keine Schule, sodass alle Bewohner in diesen Dörfern Analphabeten sind. Es sollte ein Gebäude mit drei kleinen Klassenräumen entstehen. Yarcho liegt weit weg von den Haupttrekkingrouten im Tsum Tal. Die Menschen dort sind sehr arm, jedoch außerordentlich hilfsbereit und offen.

ERSTES ERGEBNIS:

Chumba konnte innerhalb von drei Wochen zusammen mit der Dorfgemeinschaft eine neue Schule erbauen. Eine nepalesische Lehrerin hierfür hat er direkt von unten aus dem Tal mitgebracht. Sie unterrichtete schon während des Schulaufbaus. Die Bezahlung der Lehrerin ist bis Ende 2016 gesichert.

ZIEL:

Auch bei diesem Projekt war unser Ziel gemeinsam mit den Menschen im Unteren Tsum Tal die Schule zu errichten und so wenig wie möglich Material und Arbeiter dorthin zu importieren. Unser Ziel ist weiterhin, dass die Schule von und für die Dorfbewohner erbaut wird und somit die volle Akzeptanz erfährt.

Links Frauen in Yarcho

BAU DER SCHULE:

Der Dorfrat hatte Chumba gebeten schon im März zu kommen, da sich die Dorfbewohner ab April intensiv um die Landwirtschaft kümmern müssen und dann nur schwer Zeit finden, sich aktiv am Schulbau zu beteiligen.

In Yarcho wurde Chumba voll Freude erwartet. Denn der Bau einer Schule bedeutet nicht nur, dass die zukünftige Generation dort lesen und schreiben kann, sondern auch kurzfristig die Möglichkeit ein Zubrot zu verdienen. In Yarcho sind die Menschen absolute Selbstversorger. So waren sie äußerst dankbar ein wenig Geld zu verdienen um Schuhe, Kleidung oder auch benötigte Dinge für den Haushalt kaufen zu können. Die Menschen dort sind so arm, dass wir von ehrenamtlicher Mithilfe abgesehen haben.

Knapp 20 Kinder kamen schon zum Unterricht, während die Schule gebaut wurde. Das zeigt unmittelbar den Willen und großen Wunsch der Menschen vor Ort lernen zu dürfen!

Eine der Baubesprechungen von Chumba mit den Dorfbewohnern

BAU & MATERIAL:

Sämtliche Materialien – bis auf das Wellblech für das Dach – wurden direkt von der Dorfgemeinschaft vor Ort aus der Natur dort genommen. Holz stand in Yarcho zur Verfügung, weil es noch genau an der Baumgrenze liegt. So konnten wir hierfür die teuren Materialkosten sparen, weil das Dorf Holz für den Bau zur Verfügung stellte.

Das Wellblech für das Dach musste ca. 8 Tage lang von Trägern aus dem Tal hoch ins Himalaya getragen werden. Pro Mann waren das ca. 60 Kilo Last.

Die Schule wurde nur mit einfachen Lehmböden ausgestattet, weil in dieser Höhe nicht mehr so viel Holz zur Verfügung steht.

Insgesamt waren 59 Personen mit dem Bau der Schule beschäftigt.

Jede helfende Hand war von Nöten: Es mussten Steine aus den Bergen auf dem Rücken hergetragen und in kleinere Stücke gebrochen werden, die Schule musste gemauert werden, Holz für das Dachgestell sowie die Fenster und Türen musste geschlagen und verarbeitet werden und das Dachgerüst musste gezimmert werden. Alles von Hand ohne jede technischen Hilfsmittel. Auch in Yarcho stand so gut wie kein Werkzeug zum Bau der Schule zur Verfügung.

Hier ist alles Werkzeug zu sehen, welches der Zimmerei zur Verfügung stand.

BAUABSCHLUSS:

Die Schule wurde nur innerhalb von drei Wochen fertig gebaut. Eine von uns angestellte Lehrerin hat dort direkt schon während des Baus mit dem Unterricht begonnen.

Lehrerin beim Unterrichten im Freien

ENDE GUT – DIE KATASTROPHE BEGINNT!

Genau einen Monat nach Fertigstellung der Schule bebte in Nepal die Erde. Das Tsum Tal lag im Epizentrum. So sind dort fast 90 Prozent der Häuser eingestürzt, da die Mauern ja nur aus lose aufeinander geschichteten Steinen bestehen.

Wir haben Glück. Die neue Schule in Yarcho ist stabil und ganz stehen geblieben und konnte so zuerst einmal den Obdachlosen ein Dach über dem Kopf bieten. Der Unterricht fand weiterhin provisorisch unter freiem Himmel statt.

VORAUSSCHAU:

Eine Schulausbildung im Himalaya ist sehr wichtig. Denn die Stämme dort oben reden ihre eigene Sprache. Falls sie in die Stadt gehen müssen, können sie weder lesen noch nepalesisch verstehen, sodass sie dort leicht ausgebeutet werden.

Besonders die nächsten Jahre wollen wir unseren Schwerpunkt auf schulische Bildung legen, denn nur so wird es den Menschen da oben möglich sein, ihr Leben zu meistern. Ohne schulische Bildung verlieren die Leute sonst oft alles, falls sie in die Stadt auswandern. Sie müssen lesen und schreiben können, ansonsten werden sich große Slums um Katmandu bilden.

WAS IST GESCHEHEN:

  • Errichtung einer Schule mit drei Klassenzimmern
  • Fast die gesamten Gelder sind zu der einfachen Bevölkerung und den Trägern etc. geflossen, da gemeinsam mit ihnen die Schule errichtet wurde.
  • Eine aus dem Nachlass von Frau Christa Wittig finanzierte Lehrerin unterrichtet vor Ort.
  • Die Schule ist bei dem Erdbeben nicht zerstört worden, sodass sie Menschen, welche das Dach über dem Kopf verloren haben, vorübergehend ein Zuhause gab.

Sie wünschen weitere Infos? Dann wenden Sie sich gerne an uns unter tsumvalley@wiu-wiu.com

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BILDER YARCHO

Hier finden Sie Bilder, die unser Schulprojekt in Yarcho dokumentieren. 

Wenn Sie unser Projekt unterstützen möchten, schicken wir Ihnen gern persönlich weitere Informationen zu info@wiu-wiu.com

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