Bericht über den Bau einer Wasserversorgung für die Dorfgemeinschaft Mikwakhola-4 in Tablejung, April 2021

Zu der ortsansässigen Schule konnten wir eine Wasserleitung mit eigenem Wassertank bauen. Die Schulkinder haben nun Wasser, um sich die Hände zu waschen und zu trinken. Zum Dank wurde ein großes Fest gefeiert.

Wie es zum Projekt kam:

2019 versorgte Chumba das Dorf Tenthali Village mit Wasser. Daraufhin wurde er von der benachbarten Gemeinde Mikwakhola gebeten, auch für sie einen Brunnen zu bauen.

Mikwakhola besteht aus vier Dörfern: Tenpa Village, Tumbayak Village, Yakchikpa Village und Sabik Village.

Auf Grund der aktuellen Klimaerwärmung versiegen die Quellen vor Ort ca. vier bis fünf Monate im Jahr, was für Frauen und Kinder bedeutet, dass sie alles für den Alltag benötigte Wasser ca. 2,5 Kilometer Entfernung zu Fuß holen müssen.

Mikwakhola ist eine Dorfgemeinschaft bestehend aus vier Dörfern mit insgesamt ca. neunzig Häusern, also ca. 500 Einwohnern.

Chumba hatte versprochen 2020 zu kommen. Wegen Covid-19 musste das Dorf ein weiteres Jahr auf eine Wasserversorgung warten.

Da eine Wasserversorgung elementar für die Menschen in solchen Gegenden ist, hat Chumba dann 2021 seinen Freund und langjährigen Projektmitarbeiter in Nepal – Apey Lama – alleine nach Mikwakhola hoch geschickt, um das Projekt so weit wie möglich voran zu treiben. Sobald Nepal die Grenzen öffnete, flog Chumba nach Nepal, um das Projekt erfolgreich abzuschließen.

Zum Projekt:

Chumbas Freund Apey Lama hat mit den Einwohnern von Mikwakhola ganze Vorarbeit geleistet. Er hat mit den Menschen vor Ort besprochen, wo Wasseranschlüsse benötigt werden, um den Materialbedarf und den Bau der Tanks zu ermitteln. Anschließend hat das Dorf in Eigenleistung entsprechende Gräben vorbereitet, in die dann die Wasserschläuche verlegt werden sollten, sowie die vier großen Wassertanks betoniert. Im Dorf war so unter Anleitung und Aufsicht von Apey & Purna alles soweit vorbereitet, dass alles sofort verlegt und angeschlossen werden konnte, als Chumba mit dem benötigten Material anreiste.

Chumba hat als Bedingung für seine Hilfe gestellt, dass jedes Haus, welches Wasser will, auch unbezahlt seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt und mithilft.

Insgesamt brauchte es für das Projekt ca. 17.500 Meter Wasserschlauch, vier Lastwagen Sand, neunzig Sack Zement, sechzig Wasserhähne, eine Wasserpumpe sowie einen extra Wassertank für die Schule.

Per Auto wurde das Material, soweit es Straßen gibt, hochgefahren. Ab da trugen die Dorfeinwohner das Material über eine Stunde Fußmarsch zu ihren Dörfern – Wasserschläuche, Zement und Sand.

Eindrücke aus Mikwakhola: einer der zahlreichen Weiler, welcher mit Wasser versorgt wurde

Eindrücke aus Mikwakhola: Frauen, die Sand für den Wassertank nach oben tragen

Für den Beton der Wassertanks mussten Steine vor Ort klein geschlagen werden.

Insgesamt vier Wassertanks wurden zur Verteilung des Wassers mit direkten Anschlüssen in die Haushalte gebaut.

Win-Win-Situation:

Das Wasser für Mikwakhola wird aus dem Nachbartal, wo es jede Menge Wasser gibt, hochgepumpt. Im Gegenzug dafür hat Chumba den Einwohnern dort Material & Wasserhähne bezahlt, sodass sie dort auch Wasseranschlüsse in ihre Häuser legen konnten. Die Einwohner von Mikwakhola mussten ihnen zudem bei der Verlegung der Wasserleitungen helfen. So wurde eine Win-Win-Situation für alle geschaffen – die einen haben Wasser, die anderen bisher unbekannten Komfort.

Einer der beiden großen Wassertranks mit ca. 90.000 Litern Fassungsvermögen

Chumba vor einem der Wassertanks. Die Anschlüsse oben sind zusätzliche Wasseranschlüsse, womit die Leute dann gegebenenfalls auch ihre Felder bewässern können.

Dort, wo nur zwei, drei Häuser zusammenstehen, bekamen die Leute einen gemeinsamen Wasseranschluss. In den größeren Dörfern bekamen die einzelnen Bauern jeweils einen eigenen Wasseranschluss zu sich an den Hof.

Vorhandene, bisher wasserlose Brunnen hat Chumba vor Ort genutzt und mit einer Wasserzufuhr versorgt.

Quer durch die Landschaft und die Felder verlegen die Bauern die Wasserleitungen. Dadurch, dass sie gemeinsam alles in Eigenleistung durchführen, kennt jeder auch ganz genau seine Wasserversorgung, sodass Reparaturen und Wartung selbstständig durchgeführt werden können! Auch zu einzelnen Gehöften wurden Wasserleitungen gelegt.

Ca. hundert Haushalte haben nun dank unseres Projekts einen eigenen Wasserzugang in ihrem Hof, was die Lebensqualität sehr steigert.

 Soziales Engagement von Chumba vor Ort

Chumba vor Ort in der Küche einer Familie, wo der Vater gestorben ist (Familienbild siehe unten)

Chumba hat dafür gesorgt, dass der 14-jährige Junge, der seit dem Tod seines Vaters die Familie ernähren muss, Material bekommen hat, um ein Haus für seine kranke Mutter und seine zwei kleinen Geschwister zu bauen. (Im Herbst 2021 war dieses Haus schon fertig – siehe nächster Bericht.)

Schule von Mikwakhola

Da die Leute vor Ort so gut mitgeholfen und sich so sehr über das Wasser gefreut haben, hat Chumba in ihrer Schule noch den Lehmfußboden betoniert, damit es schön sauber ist. Schulen befinden sich im Himalaya zumeist außerhalb der Ortschaften, an einem Ort, der von allen gut zu erreichen ist. So hat Chumba auch für die Schule eine Wasserleitung gelegt und zudem die Schule mit vier Wasserhähnen ausgestattet, damit sich die Kinder die Hände waschen können und in den Pausen trinken können.

Zu diesem Projekt wurde Chumba von seinem Sohn begleitet, im Bild mit Allgäuer Tracht. Zu Ehren der beiden wurde an der Schule ein großes Fest gefeiert, mit lokalen Vertretern der Politik wie Grenzoffiziere und Bürgermeister.

Projekt-Ergebnisse:

  • Die vier Dörfer der Gemeinde Mikwakhola-4 sind nun mit Wasseranschlüssen bis vor die Haustüre versorgt.
  • Ca. 500 Menschen haben damit eine deutlich verbesserte Lebenssituation.
  • Die Dorfschule hat eigenes Wasser.
  • Der vom Schicksal am härtesten betroffenen Familie konnte geholfen werden, und somit konnte die Familie vor Schmach und bitterer Armut bewahrt werden.
  • Das Nachbardorf, woher das Wasser gepumpt wird, bekam Wasserleitungen und Anschlüsse in ihre Haushalte, sodass eine gute Zusammenarbeit zwischen den Dörfern garantiert ist.
  • Die Dorfgemeinschaft wartet die Wasseranlage hält sie intakt! Wir konnten auch hier Hilfe zur Selbsthilfe geben!

Wenn Sie unser Projekt unterstützen möchten, schicken wir Ihnen gern persönlich weitere Informationen zu info@wiu-wiu.com

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