Autor: admin

Abendvortrag Gesichtslesen

Wie wäre es, wenn wir im Gesicht unseres Gegenüber lesen könnten?
Wenn wir lesen könnten, welche Eigenschaften, Charakterzüge und Talente er hat. Wenn wir sein Temperament gleich bei der ersten Begegnung einschätzen könnten.
Dann wären wir sicherer im Umgang und könnten besser abschätzen, wie diese Person in bestimmen Situationen handelt und auf unser Verhalten reagiert. Das könnte unsere Verständigung, unsere Kommunikation, unser Zusammenleben und – Arbeiten enorm erleichtern.

Genau damit beschäftigt sich die Psycho-Physiognomik. Es ist die Lehre des Zusammenspiel der Seele (=Psyche) und des Körpers (=Physis).

Das Gesicht ist der Spiegel der Seele und die Augen das Tor zur Seele.

Wolfgang Veit führt uns an diesem Abend in die Grundzüge der Psycho-Physiognomik und zeigt, wie man lernen kann, Menschen einfach einzuschätzen. Dabei geht es nicht um Wertung und Beurteilung, sondern um Feststellen und Annehmen. Es geht im Toleranz gegenüber den anderen und uns selbst.  Denn zuerst  lernen wir uns erst einmal selbst kennen und erfahren Neues über unsere Talente, unser Temperament und wie wir nach Außen wirken. Jeder von uns ist einzigartig!

Dorftratsch

Von Ute Riedlinger

In dem kleinen Dörfle am Rande der Alpen, wo meine Familie und ich wohnen, da ist die Welt noch ziemlich in Ordnung. Morgens kräht der Hahn und abends kommen tatsächlich noch ein paar Kühe von der Weide. So will ich über verschiedene Aspekte des Landlebens jede Woche ein wenig tratschen.


Mist

Früher war der Misthaufen auf dem Lande noch der Schmuck fast eines jeden Hauses. Wie bin ich froh, dass wir noch einer der wenigen stolzen Besitzer eines echten Misthaufens sind! So will ich gerne ein paar Einblicke in meinen Mist hier teilen

Die Vöglein wollen Hochzeit feiern

Kaum schmilzt der Schnee, wird mein Mist von fleißigen Amseln beackert. Voller Eifer graben und puddeln sie tiefe Löcher in ihn, um an die leckeren Würmchen zu kommen und sich nach einem langen Winter mit Proteinen und Kraft zu versorgen. Bald ist Paarungszeit und die schönen Nestchen bauen sich ja auch nicht von alleine, da braucht man ordentlich Futter.

Sobald nun die Sonne etwas wärmer scheint, werden aus meinem Misthaufen wieder jede Menge Fliegenlarven zu kräftigen Fliegen auferstehen und munter durch die Lüfte schwirren. Es kommen dann auch bald die Schwalben als Frühlingsboten von ihrem langen Flug zurück in unser Dorf. Sie brauchen nun dringend Futter – fliegendes Insektenfutter! Wie gut, dass es noch ein paar Misthaufen bei uns im Dorf gibt, so haben die Schwalben genug Futter.

Früher betrachtete ich es als die lästige Seite des Misthabens, wenn überall Fliegen sind, die kitzeln und ihren Deck hinterlassen. Heute weiß ich Mist als einmalige Eiweiß- und Nahrungsquelle für Vögel zu feiern.

Mensch kann nicht auf der einen Seite den „Dreck“ und die Fliegen verachten und auf der anderen Seite das wundervolle Zwitschern der Amseln und die atemberaubenden Flugkünste der Schwalben am Himmel genießen wollen! Manch ein Vogel braucht den Misthaufen!

Was stört schon ein kleiner Muckenschiss, wenn dafür die Luft von Vogelgezwitscher erfüllt ist?

Der Tag fängt gut an

Jeden Morgen stürzen meine Hennen aufgeregt aus dem Hühnerstall. Ihr erster Gang ist immer direkt zum Misthaufen, wo sie voller Eifer den neuen Tag mit einer wilden Wurmjagd beginnen. Wenn dann mein schöner Hahn hoch oben auf dem Misthaufen majestätisch zu krähen beginnt, während seine Damen schon die ersten Würmchen erlegt haben, sind nicht nur diese sehr glücklich, auch für den Menschen beginnt der Tag in guter Laune. Ja, das mag sich vielleicht für manch einen wie ein Märchen anhören, aber jede schlechte Laune verschwindet am frühen Morgen, wenn der Hahn auf dem Mist laut kräht. Und mit etwas Glück findet man dann sogar schon ein erstes Ei im Nest.

Wenn die Dinge ihre Ordnung haben und Hühner und Hahn als fröhlich pickende und krähende Juwelen majestätisch einen Misthaufen krönen, wird Mensch in seinem tiefsten Inneren vom Glück berührt.

In den Schulen und Universitäten wird heute überall Profit und Leistung gelehrt. Wie krank und traurig machen wir die Welt, wenn wir Tiere für Profit und Gier hinter dunklen Mauern einsperren?

Internationale Volksmedizin

Eines Abends beobachte ich, wie unser Haflinger äpfelt, und sich unsere Shettie-Stute sofort auf seine Scheiße stürzt, um sie zu fressen. Entsetzt will ich sie davon abhalten, aber unsere Stute schlägt nach mir aus und verteidigt wie wild ihre frische Beute. Ich erfahre später, dass frische Pferdeäpfel steril sind und wertvolle Darmbakterien enthalten, die einem anderen Pferd helfen können, die eigene Darmflora wieder zu sanieren und entsprechende Mängel auszugleichen. Die Tiere wissen instinktiv um den Wert und die medizinische Wirkung von Scheiße.

Kuhdung hat eine adstringierende und desinfizierende Wirkung und zudem einen dem Penicillin ähnlichen Stoff, der desinfizierend wirkt und krankheitserregende Bakterien an ihrer Vermehrung hindert. So war in ländlichen Gebieten Kuhdung ein bewährtes Heilmittel – als Tee bei Fieber, schweren Darmkrankheiten und Koliken. Gegen Keuchen und Husten vermischte man Kuhdung mit frischer Butter und gab die Mischung warm auf die Brust. Bei Tuberkulose und Asthma sollte man sich häufig im Kuhstall aufhalten und am besten dort schlafen. Frischer Kuhdung wurde äußerlich sogar bei Blutvergiftung eingesetzt.

In Indien auf dem Lande trocknen sie bis heute teilweise noch den Kuhdung als Brennstoff um darauf zu kochen. Ebenso wie sie dort auch das Raumklima  traditionell mit einem Wandputz aus reinem Kuhdung verbessern. Trockener Mist riecht nicht, verbreitet jedoch eine heilende, warme Schwingung.

Es gibt das wundervolle uralte indische Feueropfer – Agnihotra – mit dessen heilsamen Schwingungen zu Sonnenauf- wie untergang Mensch und Land in eine gute Balance und Rhythmisierung gebracht werden, und dessen Asche in der Landwirtschaft auf einfachste Art große Hilfe bringt. Nicht Holz bietet hierfür die Basis, sondern reiner getrockneter Kuhmist. www.agnihotra-online.com

Mist kann durch und durch lebendig und fruchtbar sein. Wäre es nicht für den modernen Menschen an der Zeit, sich wieder mal mit Mist zu befassen, anstatt diesen hinter beduftetem Klopapier und Designertoiletten ins Unbewusste zu verdrängen?

Voller Leben

Mist ist heute gesellschaftlich unerwünscht, dafür sind Perfektion und Sauberkeit angesagt. Gegen Winterende ist mein Mist zu einem stattlichen Misthaufen angewachsen. Täglich muss ich mit Gummistiefeln und Mistgabel bewaffnet diesen besteigen, um, oben angelangt, den Mist zu stapeln – eine gerade Fläche schaffen, so dass erstaunliche Mengen weiterer Mist obendrauf passen. Obwohl noch Schnee liegt und die Nacht Fröste hat, dampft und qualmt es dann warm aus meinem Misthaufen, wenn ich mit meiner Gabel in ihm herumgrabe.

Und wieviel Leben selbst im Winter im Mist steckt. Ganze Regenwurmkolonien sind fleißig am Arbeiten, um den warmen Mist zu fruchtbarem, wertvollem Dung zu zersetzen. Wie öde und fad mein Leben doch wäre so ganz ohne Mist! Und Regenwürmern könnte ich auch nicht mehr zuschauen, und woher Dung für den Garten nehmen? Ich habe jedoch Gott sei Dank jede Menge Mist! So kann ich aus dem Vollen schöpfen und alles um mich herum wachsen und gedeihen lassen.

Wo sonst kann man so viel Lebendigkeit, Wärme und Fruchtbarkeit derart konzentriert finden, als inmitten einem Haufen voller Scheiße?

Das große Misthaufensterben

Es ist eine sehr traurige Wahrheit, dass selbst in unserem Dorf die uralte Kultur des „Misthaufens vor der Türe“ vom Aussterben bedroht ist. Es ist fürchterlich anzuschauen, wie immer mehr Höfe aufgeben. Den normalen Landwirt, wo jede Kuh noch einen Namen hat, gibt es bald nicht mehr. Bauern müssen sich heutzutage kraft einer EU-Verordnung in subventionierte Schuldenberge stürzen, um große Laufställe zu bauen. Das mag vielleicht irgendwo auf der Welt Sinn machen, aber bei uns im Allgäu, wo die Kühe traditionell noch täglich ausgetrieben werden, ganz sicher nicht. Vielleicht geht es dem ein oder anderen Rindvieh in einem Laufstall besser, dafür sterben jedoch unter anderem mit den Misthaufen auch die Lebensräume der vielen Tiere, die seit Jahrhunderten in den Höfen und Scheunen in einer Symbiose mit dem Menschen leben – von seltenen Fledermäusen bis hin zu der auf der roten Liste stehenden Rauchschwalbe, die in den Ställen drinnen brüten. Und alle brauchen Insekten – und was ist die Brutstatt vieler Insekten? Der gute alte Mist!

Die neuen Laufställe haben keine Misthaufen mehr, sondern nur noch riesengroße unterirdische Jauche-Mistgemisch-Tanks! Dieses Gemisch muss dann mit tonnenschweren Gefährten auf die Wiesen aufgebracht werden. Und da so ein Laufstall finanziert gehört, müssen die Wiesen viel öfter als üblich und vor allem großflächig gemäht werden. Und wenn dann der Löwenzahn blüht und die Bienen nach einem langen Winter endlich wieder Nahrung haben, dann werden an einem Tag viele Hektar auf einmal gemäht. Wo sollen sie dann ihre Nahrung finden?

Der Mensch sollte ganzheitlich denken, wenn er handelt und nicht nur ein Rindvieh im Blick haben! Hat der Mensch vergessen, dass Misthaufen wichtige Lebensräume für ganz viele Tiere sind und in ein jedes Dorf gehören?

Goldwert

Die Fruchtbarkeit und Gesundheit unserer Felder hängt direkt mit dem tierischen Dung zusammen. Keine Chemie und keine pflanzlichen Dünger, auch nicht Jauche-Mistgemische, können einen gut abgelagerten Mist ersetzten, wollen wir die Mikroorganismen im Boden langfristig gesund und lebendig erhalten. Die Qualität des Dungs hängt jedoch natürlich ab von dem, was wir den Tieren füttern. Füttern wir unsere Tiere mit Hormonen und tierunwürdigem Futter, kommt eine entsprechende Scheiße dabei hinten raus.

Es ist interessant landwirtschaftliche Bücher aus dem 19. Jahrhundert zu studieren. Die Menschen wussten damals noch sehr genau um die unterschiedlichen Qualitäten des tierischen Dunges und dessen richtigen Einsatz. Es wurde sogar international mit Mist gehandelt, zum Beispiel mit Hühnermist für den Flachsanbau! Noch meine Oma hat mir davon erzählt, wie nach dem Krieg – hat einmal ein Pferd in der Stadt geäpfelt – sich alle sofort darauf gestürzt haben, nur um ein paar Pferdeäpfel für die Fruchtbarkeit des eigenen Gärtleins zu ergattern.

Heutzutage werden in modernen Großställen hunderte an Kühen mit Soja aus Südamerika gefüttert, ihre Scheiße wird dann auf deutsche Fluren ausgefahren. Kein Wunder, wenn unser Land mehr und mehr überdüngt ist und kaum ein gutes Kraut noch wächst. Eine alte Faustregel ist, dass ein Land so viel Mist und Jauche eines Tieres verträgt, wie dieses Land ernähren kann.

Alle Welt redet davon Ressourcen und Potentiale zu nutzen. Vielleicht wäre im traditionellen Misthaufen der bäuerlichen Landwirtschaft mit seiner einzigartigen Biodiversität ein nachwachsender Rohstoff der Zukunft zu finden?


Dorftratsch bis Ostara 2021

Heute zu Ostara will ich mich von 10 Jahren „Dorftratsch aus den Augen meiner Kinder“ verabschieden. Danke an alle, die mit Freude meinem Dorftratsch bis hierher gefolgt sind. Ich freue mich schon sehr, nun die atemberaubende Schönheit und Größe der Schöpfung in unserem kleinen Dörfchen mit euch zu entdecken.

Ostara

Und wieder mal kann nun die gute Mutter Erde im neuen Licht mit all ihrer Fruchtbarkeit und Wuchskraft aus ihrer Tiefe hervor spießen und aufblühen. Was für ein Fest! Die Kinder werden nun 13 und 16 Jahre alt und verstehen langsam, wie wichtig es ist, die unsichtbaren und doch so lebendigen Kräfte der Natur nicht zu vergessen, sondern das Jahr in Freude mit diesen zu feiern. So wird die Frühlingsgöttin auch in diesem Jahr von ihnen wieder mit einem Mandala und Opfergaben für sie willkommen geheißen

Wintermärchen

Eine unglaubliche Fülle an kristalliner Reinheit verzaubert über Nacht unser Dorf und lässt die Welt darunter in eine tiefe Ruhe kommen. Das Auto lässt man, da alles gleich weiß ist – Straße, Feld und Straßengraben – besser stehen. Und da es jetzt auch keine Wege mehr für die Tiere gibt, vergessen die Mädchen das Schneeschippen vor der Garage, denn die Ponys brauchen natürlich auch bei Schnee einen Auslauf! Am Abend, wenn die Kinder verschwitzt und müde heimkommen, haben die Ponys einen Rundweg auf ihrer Koppel, den sie zur Freude aller dann sogar einmal umgehen. Dafür liegen eben immer noch ca. 80 cm Neuschnee vor der Garage. Aber man lässt ja eh an solchen Tagen besser sein Auto stehen …

Alte Schule

Unser Pony steht über all die Jahre in der Garage der alten Schule und beweidet das Land dahinter. Als die Schule frei wurde, musste natürlich die Heimat von Pony & Ziege bewahrt werden, und so haben wir, ohne groß nachzudenken, die alte Lehrerwohnung in der Schule gemietet, zu der das Land gehört: Jahrzehnte unbewohnt, die perfekte Kulisse für jeden Gruselfilm, drei Minuten in den Räumen erfüllten einen schon mit Schwindel und Kopfschmerz, so geisterhaft schön war alles. Aus Kroatien wollte zu der Zeit eine kleine wilde Katzenfamilie mit uns kommen, anstatt dem sicheren Tod entgegen zu gehen. So zog nach Jahren mal wieder Leben in die Schule ein. Die besetzten Stagnationen toter Räume konnten dem süßen Spiel der Kätzchen nicht standhalten. Die Räume waren wieder mit Leben erfüllt. Schicht um Schicht und Raum für Raum quer durch alte Energien, Tapetengeschichten, Styroporkulturen und mehr kann man sich seither der wahren Schönheit alter Räume nähern, während Pony & Ziege zufrieden unter der Birke grasen, der Hahn kräht und einem Kätzchen um die Beine schnurren.

Vogel-Iglu

Endlich mal wieder hat Väterchen Frost seine Kräfte voll entfalten können so dass die Welt unter seinem weißen Mantel ein Stück weit zur Ruhe finden kann. Wenn man es sich inmitten solch eines Winters dann an seinem Holzofen gemütlich macht, fragt man sich das eine oder andere Mal schon, wo denn die Tiere nun Unterschlupf und Fressen finden. Dieses Jahr entdecken wir in unserem Garten ein wahres Vogel-Iglu … bestimmt 20 Vögelchen fliegen hier ein und aus und leben unter dem schützenden Schneedach, das sich auf der Kuppe eines Busches gebildet hat. Es darf nur keine Katze vorbei kommen. Aber denen ist im Moment der Schnee auch zu tief.

Alle Jahre wieder …

… gehen die Kinder in den Wald und holen einen Tannenbaum (dieses Jahr haben sie sogar zum ersten Mal einen mit recht gleichmäßigen Ästen erwischt), den sie dann an Heilig Abend aufgeregt schmücken. Wie es duftet und leuchtet, wenn am Abend die Kerzen flackern und wir solange bei unserem Bäumchen sitzen bleiben, bis eine nach der anderen ausbrennt. Ein Christbaum bringt so eine lichte Ruhe in die heilige Zeit, dass man jeden Abend nur staunend davor sitzen mag, vor diesem uralten, heiligen Symbol.

Fülle

Was für ein Jahr – eine Fülle an Beeren und Früchten und Pilzen – soviel, dass in den Geschäften hier die Einmachgläser ausgegangen sind. Es ist ja alles andere als selbstverständlich, dass alles immer überall wächst und gedeiht. Und so machen die Kids und ich wie jedes Jahr ein wunderschönes Herbstmandala um damit dem All-Guten unseren Dank auszudrücken. Wie unendlich reich wir doch sind … selbst unser Walnussbaum trägt dieses Jahr zum allerersten Mal Nüsse, normal ist es ihm hier im rauen Allgäu zu kalt dafür.

Rudi

Rudis Mama ist bei der Geburt gestorben, so zieht ihn meine Freundin kurzerhand mit dem Fläschchen groß. Die Kinder sind begeistert! Unendlich süß, wenn er mit Hasen und unserem kleinen Hund über die Wiese tobt oder laut meckernd seinen Menschen nachläuft. Und typisch Ziegenböcklein, er findet jedes Loch und klettert irgendwie über jeden Zaun drüber.

Frühlingsanfang

Oh wie schön, wenn zu Ostern der Dorfbrunnen geehrt und geschmückt wird. Jedes Mal leuchtet dann das ganze Dorf von Neuem zu frühlingshaftem Leben auf. Jedes Kind kennt hier die Plätze der Frühlingsboten. Nach einem langen Winter werden die ersten Blümchen, die sich aus der Erde wagen, von Neuem begrüßt und ein kleines Sträußchen davon wird nach Hause gebracht. Was für eine schöne, bunte Zeit die Osterzeit doch ist. Und manchmal sieht man dann sogar noch Häschen über die Wiesen hoppeln.

Elfi

Unsere Tochter hat sich so lange ein Hündchen gewünscht, bis es auf einmal da war, das kleine Fräulein Elfi von Wolf. Das einzige Problem ist nun: Hier im Allgäu gibt es Schnee, viel Schnee, und Elfi muss sich auf diesem kalten Etwas irgendwie fortbewegen. Ach könnte sie doch fliegen! Naja, Mädchen finden es sogar toll ihr Hündchen spazieren zu tragen … und Mama wollte schon immer Hundepullis stricken … 

Eisgespenst

Heute entdeckt: In den letzten eisigen Nächten hat sich an einem Ästchen in unserem Garten ein Eiszapfengespenst angesiedelt. Wir glaubten bisher Eiszapfen wachsen schnurstracks gerade Richtung Erde und glitzern wundervoll … in verlassenen, spukigen Ecken gelten anscheinend andere Gesetze … oh wie wundervoll solch einen besonderen Eis-Gast zu haben.

Herbst

Ach wie schön ist es doch im Herbst das Holz zu stapeln. Ein sicheres Zeichen, dass nun bald die gemütliche Zeit beginnt und wir wieder mehr in der Stube sind. Vor allem die Kinder – am Tag zuvor noch in Sommerstimmung – kommen auf einmal in eine ganz romantisch-gemütliche Stimmung. Ja, sie reden dann vom Christkind, vom Kürbisgeist und von Kakao vor dem Ofenfeuer. Die modernste Zentralheizung der Welt kann nicht so viel Wärme im Herzen machen wie ein knisterndes Ofenfeuer. 

Ferien

Was kann man in den Ferien schöneres machen, als mit einer Freundin bei seinem Pony im Stall zu schlafen? … hoch oben auf dem Heuballen, damit kein Fuchs in der Nacht an einem rumschnüffelt. 

Herde

Unsere Shetti-Stute Wolgi hat einen neuen Freund, den preisgekrönten Araber-Wallach Saltan. Sie haben sich innerhalb von kürzester Zeit zu einer lustigen Herde an unzertrennlichen Freunden zusammengefunden. Saltan, Wolgi und dann noch unser kleines Einhorn, Ziege Susi, welche ja im letzten Jahr ein Horn verloren hat. 

Fronleichnam

An diesem besonderen Tag werden Altare, mit Blütenteppichen geziert, im Dorf aufgebaut. Begleitet von der Musik geht es dann im Festumzug um unser ganzes Dorf. Der Pfarrer segnet dabei Mensch, Tier und Flur. Und nach der Prozession ziehen Jung und Alt direkt weiter zu unserem Dorfwirt.

Geburtstagszügle

Kein Mensch versteht, warum ein Geburtstagszügle nur für 6 Kerzen konzipiert ist. Was wäre ein Geburtstag ohne Krone und Zügle-Kerzen? So wird nicht nur jedes Jahr das Auspusten der Kerzen anspruchsvoller, sondern auch die Platzsuche für weitere Kerzen. Die Freude bleibt dafür immer die gleiche! 

Felia

Nun haben wir Felia, eine junge, vornehme Zwerghuhndame geschenkt bekommen. Tatsächlich weigert sie sich am Abend wie die anderen Hühner in den Stall zurück zu laufen. Nein, Madame Felia will dorthin getragen werden. Und wenn wir dabei sie und ihren kleinen Zwerghahn auf die Birke setzen, dann beginnt der Hahn Hahni sofort laut zu krähen. Die ganze Welt muss ja wissen, wer der schönste und größte Hahn im Dorf ist! So haben sich Felia und Hahni im Nu die Kinderherzen erobert … und alle warten schon gespannt auf das erste Ei von Felia.

Glück

Nachdem unser Hahn von einem Brett erschlagen wurde, suchen die Mädchen im Internet nach einem Neuen. … Und sie werden bei Tierschützern fündig: „Kostenlos: Junghahn, nur abzugeben inklusive zwei geretteter Ferkelchen“. Und so kräht nicht nur wieder ein Hahn im Dorf, sondern es grunzt, wühlt und schmatzt auch noch dazu bei uns hinter der alten Schule. Und wie die Ferkelchen bei Spaziergängen glücklich im Schweinsgalopp über die Wiesen rasen, sich in Pfützen suhlen und am Bach herumwühlen … Schweine verkörpern den puren Genuss – was für ein Geschenk, wenn man diesen nicht nur als Würstchen begegnen darf.

Punk

Es kommt kein Wollscherer für ein Schaf ins Dorf. Und da jetzt der Sommer kommt, nehmen wir eben eine gute Stoffschere und arbeiten uns Schicht für Schicht durch eine noch nie erlebte Fülle an Haar und Schichten an Filz, Schmutz und Wollfett. Punkig und stylisch erfreut sich Flocke der neuen Leichtigkeit – aber ihre Frisur wird sich schon noch im Laufe der Zeit legen. Und aus den Wollflocken filzen die Kinder dann Sitzunterlagen. 

Himmel

Da liegen die Kinder und betrachten den Himmel. Drachen und Engel ziehen vorüber und verwandeln sich zu immer neuen Formen und Gesichtern. Wir können gar nicht mehr aufhören in den Himmel zu schauen. Und am Abend zeichnet die Sonne dann noch einen dramatischen Abschied für uns in die Wolken. Was für ein himmlischer Tag! 

Huflattich

Wie die Sonne leuchten die ersten Huflattiche überall auf, kaum ist der Schnee geschmolzen. Gleich sammeln die Kinder die Kraft der ersten Sonnenstrahlen als Kräuter für unsere Küche … und bald dann dazu noch die ledrigen Blätter, um auch dieses Jahr die heilenden Kräfte für den Husten im Haus zu haben. 

Weidezaun

Natürlich holen wir uns gleich im ersten Frühling schöne Palmkätzchen am Bach. Und weil es am Bach so schön ist, bekommen die Jungs die Idee, dass wir nicht im Baumarkt den Sichtschutz für die Terrasse kaufen müssen, sondern dass sie diese selbst schöner machen können. Stundenlang brechen sie Weidenzweige am Bach und dann flechten sie daraus einen Zaun. Wie schön dieser doch ist – viel schöner als jeder gekaufte! 

Schneehühner

Der Schnee ist nicht so hoch, jedoch der Winter für die Hühner im Stall lang. So dürfen unsere Hühner nun Schneehühner spielen. Aufgeregt beäugen sie den Schnee und picken darin rum und dann stolzieren sie die Dorfstraße auf und ab, anstatt Würmlein auf den Wiesen zu picken. Alles ist spannender als monatelang im Stall zu sitzen! … und schneeblind ist bisher noch kein Huhn geworden, am Abend sitzen sie alle wieder brav zuhause auf ihrer Stange … 

Das ist er ja …

… endlich ist der Winter da ! Wie herrlich, wenn Frau Holle ihre Betten schüttelt, sodass unsere Welt mit Schnee zugedeckt wird. Das Auto lässt man da besser stehen, denn der Straßenverlauf ist dann nur noch anhand von Markierpfosten am Rande zu erkennen und so manches Auto muss wieder aus dem Schnee gezogen werden. Aber die Kinder können an solchen Tagen die Skier anschnallen und sich von unserem Pony durch die fast leeren Straßen ziehen lassen. 

Wasserpfützen

Was wäre eine Kindheit ohne Pfützen? Und heute morgen sind sie dann auch noch kristallin gefroren, sodass es schön knistert und kracht, wenn man auf diese tritt. Ein Schulweg voller gefrorener Pfützen – das ist so unglaublich, dass unsere kleine Tochter voll Freude zum Bus rennt, um das in der Schule gleich ihrer Lehrerin zu erzählen! 

Erntehelfer

Na, da habe ich nicht aufgepasst und schon hat sich unsere Ziege Susi über den Kohlkopf unseres Nachbarn gemacht … und wenn man sie dann schimpft, dann schaut sie so unschuldig, als ob eine Kohlraupe und nicht sie den Kohl verspeist hätte! … Ziegen sind irgendwie einfach immer verfressen!

Herbstkranz

Kann man besser das schöne Jahr loben, als wenn die Kinder draußen alles sammeln, was sie an schönen Samen und Früchten und Blättern finden und wir dann dieses zu einem bunten Herbstkranz binden?
Die Fülle des Herbstes wird so zu einem Fest in unserem Herzen.

Badezeit

Natürlich haben wir auch einen kleinen Dorfweiher, in dem sogar bis zu 1,20 Meter lange Karpfen leben. Aber heute hatten unsere Jungs Angelglück in einem Auffangbecken: Eine 20 cm große Forelle – welch Fest! Da muss man am Abend noch ein erfrischendes Bad am Weiher nehmen und die Forelle im Anschluss gleich grillen. Was für ein wunderbares Picknick bei Vollmond am See.

Brüten

… unsere guten Hennen brüten keine Sorgen, sondern sie brüten mit Freude ihre Eier! Erst das eine Huhn und ein paar Tage später brütet auf einmal im selben Nest das zweite. 30 Tage lang sitzen sie mit Fieber geduldig auf ihren Eiern und bewegen sich nur für das Allernötigste davon weg. Wie viel Liebe und Hingabe doch Vögel in sich tragen … und wie spannend das Leben ist, wenn man jeden Tag in den Stall schaut, ob schon die ersten Küken da sind. 

Mädchenstunde

Zwei Mädchen waren heute, am Sonntag-Nachmittag, auf einmal spurlos verschwunden und hatten auch das Essen vergessen. Auf der Pferdekoppel, vor Sonne und Regen gemütlich durch einen Schirm geschützt, spielten hier auch die Tiere mit. 

Princess

Auch in diesem Jahr haben die Schafsdamen Bella und Flocke jeweils Zwillings-Lämmlein geboren. Die schöne Bella hat jedoch ihr Kleinstes verstoßen, damit das Stärkere durchkommt. So wurde der freche Timur zur Pflege-Mama von Princess. Sie läuft ihm auf Schritt und Tritt nach und lebte bei ihm im Wohnzimmer. Aber nun ist sie aus dem Gröbsten raus und muss sich im Stall daran gewöhnen, dass sie eigentlich ein Schaf ist – auch wenn die Kinder ihr regelmäßig das Fläschchen geben!

Hurra, der Nikolaus ist da …

Knecht Rupprecht steht schon mit den Geschenksäcklein da, aber zuerst liest noch der Nikolaus aus seinem goldenen Buch, was er so alles über das Kind weiß … und wenn dann da geschrieben steht, dass das Kind eine Aufgabe nicht ordentlich erledigt, dann kommen die Klausen mit wildem Glockengebimmel und ihren langen Ruten aus der Dunkelheit. Bei uns im Dorf ist der Nikolaus jedes Jahr von Neuem eine große Mutprobe für die Kinder. Schon Tage vorher sind sie aufgeregt und noch Tage danach erzählen sie sich wilde Klausengeschichten. … Wenn sie groß sind, dann … 

Merkwürdige Gestalten

Wenn die Tage immer kürzer werden und die Nebel aufsteigen, dann kann man bei uns im Dorf auch echten Kürbisköpfen begegnen… 

Kürbisgeist

Wie jedes Jahr leuchten nun des Nachts gefährliche Fratzen aus dicken orangenen Kürbissen. Dieses Jahr haben die Buben zum ersten Mal ihren Kürbis ganz alleine geschnitzt und er muss natürlich tiefe Narben und lose Zähne haben …  

Holder-Ernte

Nun ist der Holder reif und die Kinder ernten schnell die Beeren, bevor die Staren kommen. Was man da oben auf der Leiter im Gebüsch so alles entdecken kann! Am Abend bringen die Kinder vier Körbe voller Holunder nach Hause und wir kochen einen Saft daraus, der uns den ganzen Winter gesund halten soll. Ach, ist das alles aufregend, die ganze Wohnung duftet und die Mutter öffnet immer wieder die Klammer, sodass dampfender Saft aus dem Topf kommt. Auf einmal freuen sich alle auf Weihnachten. 

Jule

 Jetzt ist Jule an einen anderen Ort gekommen, die süße, kleine Jule. Wie oft saß das Kätzchen diesen Sommer laut mauzend auf einem Baum. Die Kinder haben sie dann immer mit Leiter und großer Aufregung gerettet. Denn rauf kam Jule, das Nachbarskätzchen überall, aber runter? 

Schöne Töne

Wer sonst als unser Dorf mit seinen ca. 250 Einwohnern ist besser geeignet, das 42. Bezirksmusikfest für Tausende an Gästen zu organisieren? Tag und Nacht erklangen die Töne der Musikkapellen über die Flure und Wälder. Und am Sonntag schlängelte sich dann ein Festzug mit 86 Vereinen in den schönsten Trachten durch unsere Straßen. Das ganze Dorf tönte in den schönsten Tönen. Welch wunderbare Tradition! 

Dobby & Glucky

Die Jungs wollen nun ihre neuen Küken zu Schoßhühnern dressieren … schon am ersten Tag klappt es ganz gut! Aber es gibt einen Trick dahinter: Die Hühner sind sehr satt und sehr zufrieden, denn die Jungs haben zuvor den ganzen Garten nach Regenwürmern abgesucht um die Kleinen damit zu verwöhnen. Hühner sind nicht anders als Kinder: Sie streiten sich kräftig um jeden Wurm. Wie lustig für uns alle sie zu beobachten. 

„Die Kühe kommen“

Es ist soweit: Die Kühe dürfen wieder jeden Tag ihren Gang auf die Weide machen – ein sicheres Zeichen, dass nun so richtig Frühjahr ist … auch im Allgäu! Von nun ab haben die Kinder wieder den ganzen Sommer durch ihr tägliches Fest: „Die Kühe kommen!“ Mal trödelt die eine Kuh, mal humpelt die andere und dann lupft wieder eine ihren Schwanz und hinterlässt einen braunen Fladen inmitten der Straße – langweilig ist es auf jeden Fall nie, wenn die Kühe durchs Dorf gehen.

Heut ist ein Fest …

…bei den Fröschen am See. Seit dem letzten Vollmond haben wir wieder jede Nacht ein herrliches Froschkonzert in unserem Gartenteich. Das Quaken der Frösche erzählt von den Anfängen allen Lebens. Ein Lied, welches uns mit seinem Klang in die Ewigkeit trägt, unendlich schön, unendlich beständig, sie lebt. Heute haben die Kinder dann den ersten Froschlaich bei uns entdeckt. Was für ein Fest… und da sieht meine Tochter einen ausgehungerten Fisch den Laich anknabbern. Das geht doch nicht, dass er einfach unschuldige Babies frisst! Den ganzen Nachmittag setzt sie sich mit einem Stock bewaffnet zu dem Laich um ihn vor bösen Angreifern zu schützen… und Papa wurde sofort in die Stadt geschickt um einen großen Sack Fischfutter zu kaufen. 

Hackordnung

Unser Hahn hat neue Hennen bekommen: die schüchterne Foggy, das schöne Sabinchen und das wilde Hühnchen. Nachdem das alte Huhn und die neue Hennen ein paar Tage aufeinander rumgehackt hatten, hat jede Henne ihren Platz gefunden. Unser wildes Hühnchen darf nun Seite an Seite mit dem schönen Hahn auf der Stange schlafen und unser altes Huhn legt wieder brav jeden Tag ihr Ei. 

Lustig, lustig, Trallalalala …

…heute war der Nikolaus da. An keinem Tag im Jahr ist das Gute & das Böse so sichtbar beieinander. Der  heilige Nikolaus ist umgeben von einer Engelschar. Und dann erscheinen aus der Dunkelheit die Klausen: zottelige, gehornte Gestalten. Mit lautem Schellengeläute und wildem Geschrei jagen sie in dieser Nacht vogelfrei durchs Dorf. Dabei lassen sie einen jeden, der ihnen begegnet, die Rute spüren.
Immer wieder eine neue Mutprobe für die Jungs. Schon Tage zuvor malen sie sich aus, wie heldenhaft sie dieses Jahr „Klausen tretzen“. Aber sobald in der Dunkelheit die Schellen der Klausen zu hören sind, greifen die kleinen Helden dann doch ganz schnell Mamas Hand. Während die kleinen Mädchen als Engelchen alleine den Nikolaus begleiten. Ein Engel muss ja selbst vor Klausen keine Angst haben. 

Herzinfakt

Unser prächtiges schwarzes Huhn legt früh am Morgen laut gackernd ein Ei. Danach geht es raus um Würmlein zu suchen und da ist es auf einmal vor uns tot umgefallen – welch große Aufregung für die Kinder! Am Nachmittag geben die Kinder vom Dorf dem schwarzen Huhn ihr letztes Geleit. Es wird mit dem Bollerwagen in den Wald gefahren, sodass ein Fuchs es sich dort holen kann. Feierlich wird das Huhn mit Tannenzäpfchen und Ästen im Hexenwäldchen neben dem Dachsbau zugedeckt. Wir haben nicht bedacht, dass kein Fuchs in die Nähe eines Dachsbaus kommt. Aber Tage später scheint dann doch ein besonders mutiger Fuchs vorbei geschlichen zu sein – das ganze Huhn ist weg! 

Die Drachen fliegen

Hurra, der Herbst ist da! … Nun wird ausprobiert, welches Drachen-Model am besten fliegt. Die Lenkdrachen machen irgendwie nur wilde Kurven, bevor sie in Bruchlandungen zu Boden stürzen. Auch nach Stunden des Probierens wird dies nicht besser … Wahrscheinlich wurde in China nicht so 100% genau ausgerechnet, wo die Schnüre genau angesetzt werden müssen, damit ein Drache nicht nur cool aussieht, sondern auch fliegt 🙂 So steigt das altbewährte Bussard-Modell, welches es auch schon in meiner Kindheit gab, am höchsten und weitesten in die Lüfte. So weit, dass es die Kinder kaum noch am Himmel sehen. Bis zum Abend darf ihr Bussard da oben in der Freiheit fliegen.

Und auch die süße Dorfhündin Lilli findet das Ganze ziemlich spannend! 

Der Mond ist aufgegangen …

Ehrfürchtig stehen die Kinder mit mir auf dem Balkon, um zu bewundern, wie der Mond in seiner vollen Größe und Schönheit hinter den Bergen hervorklettert. Es ist schauerlich schön. Der Mond erzählt uns davon, dass alles so ist, wie es immer war und immer sein wird. Getragen und behütet im Himmel gehen die Kinder ins Bett. Alles ist, wie es immer war … der Mond ist aufgegangen …

Pieps-Sternchen

Hurra: unser dickes Huhn hat gebrütet! Wochenlang sitzt Henne Lilli Tag & Nacht auf ihren Eiern und verlässt diese nicht, während der Hahn mit seinen anderen Hennen ein schönes freies Leben draußen im Garten genießt. Täglich rennen die Kinder in den Stall ob sich unter der Henne schon was bewegt. Und dann war es soweit: Unsere Tochter hat ein Küken entdeckt. Pieps-Sternchen war ausgeschlüpft, welch Aufregung im Hühnerstall! Nur leider ist Pieps-Sternchen schon nach zwei Tagen aus dem Nest gesprungen ohne zu überlegen wie es zurück kommen kann. Folglich musste ihre Mutter hinterher springen um es zu beschützen. Alle anderen Eier sind dabei ausgekühlt. Naja, so wurde Pieps-Sternchen eben ganz alleine die große Liebe der Kinder.

Hühner sind sowas von wunderbar. Wie ein Mutterhuhn ihre Küken pflegt und hegt, und was sie dafür alles in Kauf nimmt, ist zutiefst bewegend und rührend zu erleben!

Kinderspiel

Die kleinen Mädchen spielen selig mit ihren Pferdchen. Am Vorbeilaufen höre ich wie sie sagen: „Das Pferd spielt eigentlich nicht mit, aber es spielt eben trotzdem mit!“
Würden wir Erwachsene doch auch manchmal so einfach die Welt erleben können, anstatt von unseren Regeln und Vorstellungen und vor allem dessen exakte Erfüllung getrieben zu sein.  

Grottenstengel

Biobauern werden u.a. für Bio zertifiziert dass sie Grottenstengel nicht chemisch von ihren Wiesen und Weiden fern halten, sondern mit Hand ausstechen. Das kann sehr mühsam sein, besonders wenn man diese Aufgabe als jugendlicher Mann zu erfüllen hat. Nun haben unsere Nachbarjungs eine interessante Lösung dafür gefunden: Man nimmt den Bagger seines Vaters, sticht die Grottenstengel damit maschinell aus und ladet jedes gestochene Unkraut dann gleich hinten auf den Anhänger … und schon macht diese Arbeit Spaß anstatt Mühe! 

Glückstag

Wir haben hier einen wunderschönen großen Teich im Garten mit Seerosen, Libellen, jede Menge Goldfischlein und fröhlich plätscherndem Wasser.
Diese Schönheit ist allerdings den Jungs völlig egal. Für sie ist unser Teich ein Paradies um Frösche zu fangen und Fische zu angeln. So haben unsere Goldfische nicht nur die Funktion anmutig das Wasser mit ihren schillernden Farben zu beleben, sondern sie werden regelmäßig auch mit stumpfen Haken geangelt (wenn Papa nicht daheim ist, denn der mag das gar nicht!).
Stunden können wilde Jungs geduldig am Teich mit selbstgebauten Angeln sitzen und dabei gemeinsam erfolgversprechende Angel-Strategien ausprobieren, bis dann irgendwann ein Fischlein anbeißt. Aber nun war ein Glückstag: 7 Fische an einem Tag … das gab es noch nie!
Zurück im Teich wissen unsere Goldfischlein dann ihr langweiliges Leben als Zierfisch wieder so richtig zu schätzen! 

Amelie-Lotta

Bei uns wohnen irgendwo im Garten ein paar Igel welche nachts immer mit viel Traraaa ums Haus rum tönen! Als unsere kleine Tochter vor 2 Jahren einen der Igel gesehen hatte, wusste sie sofort dass es ein Mädchen ist namens Amelie-Lotta. Welch Freude wir seither haben, dass Amelie-Lotta in unserem Garten wohnt. Immer wieder sehen wir irgendwo ein kleines Häufchen von ihr im Garten liegen oder ihr kleines, schwarze Knopfäuglein aus einem Busch blitzen … und manchmal rennt sie auch am Tage durch unseren Garten. Amelie-Lotta hat ihren festen Platz im Herzen unserer Kinder!  

Flocke

Hurra, die Flocke hat ein Lämmlein auf die Welt gebracht. Da steht es auf wackeligen Beinen in unserem Stall: ein kleines, erstes, süßes Osterlämmlein! Vor 2 Jahren wurde Flocke von unserem Nachbarn oben in den Bergen gefunden. Frisch geboren verfing sie sich bei Unwetter in einem Elektrozaun und war so andauernden Stromschlägen ausgesetzt. Tage haben wir gebangt ob sie überhaupt überleben wird. Ihre Mutter ist wohl mit der Herde weitergezogen, als sie keine Hoffnung für ihr Kind sah frei zu kommen. Was für ein Sommer für die Kinder, ein kleines Lämmlein das in der Nachbarsfamilie mit der Flasche großgezogen wurde. Lange hat Flocke Menschen als ihre Herde angesehen und mit den Kindern gespielt. Auch stand sie immer wieder oben bei den Nachbarn im Wohnzimmer. 
Der afrikanische Schafsbock Noah hat Flocke nun zu einem richtigen Schaf gemacht – UND – Flocke hat ihr Kind angenommen!

Ramses

Waldtratsch aus Westfalen

Gibt es etwas süßeres als ein kleines Ziegenbaby? Nun haben wir neuen Nachwuchs, nicht bei uns im Stall, da warten wir noch jeden Tag darauf, dass die Schafe lämmern. Ein Ziegenbauer hat Inga den zwei Tage alten Ziegenbock Ramses in den Arm gedrückt … und es war im selben Moment um sie geschehen. Ramses wird nun, anstatt geschlachtet zu werden, von Inga mit dem Fläschchen groß gezogen. So hat die Ziege Schnucki nun bald wieder einen neuen Freund, nachdem Flöckchen letztes Jahr gestorben ist. … Und Inga wird wahrscheinlich die nächsten Jahre auf Schritt und Tritt von einem Ziegenbock begleitet 🙂 

Susi freut sich auf den Sommer

Unserer kleinen Ziege Susi wird langsam der Winter zu lange! Och wie sie den Schnee so gar nicht mag. Sie liebt es warm und trocken, doch gerade ist die ganze Welt hier einfach nur eiskalt und nass. Laut meckernd schlürft sie vor sich hin … und nirgends ein Kräutlein oder Blümelein das sie mal bei dem täglichen Spaziergang durchs Dorf abknabbern könnte. Nur die Kiefernzweigdekoration vor Haus Nummer 21 reduziert sich irgendwie jeden Tag um ein kleines Zweiglein mehr, wenn Susi vorbeispaziert. 

Futterzeit

Schon von Weitem empfängt einen das warme, weiche Wiehern von Wolgi, während Ziege Susi laut dazu meckert. Wenn ich morgens in den Stall komme, freuen sich alle Tiere auf ihr Futter. Das Interessante ist: Unser Pony würde niemals schnell kauen und fressen. Ob sie hungrig ist oder sich mit anderen ihr Futter teilen muss, kaut sie seelenruhig vor sich hin, bevor sie sich an den nächsten Bissen macht. Vergessen ist all mein Stress, wenn ich unserer Wolgi beim Fressen zuschaue: Diesen unendlichen Moment des einen Bissens Heu … mrpf … mrpf … mrpf … mrpf … mrpf …, der jetzt gerade gekaut sein will, verbreitet ein tiefes Gefühl des Friedens und der Ruhe. 

Die Ritter des Lichtes

Heute haben wir ein kleines Feuer vor dem Haus gemacht um mit den Kindern die längste Nacht des Jahres ein wenig zu würdigen. Dabei erzählen wir ihnen auch von den Riten unserer Vorfahren. Diese haben seit ewiger Zeit in dieser Nacht bewusst Licht ins Dunkle gebracht. Auch das Christuskind kommt nun bald und bringt mit dem ersten Licht nach der Dunkelheit sein Licht für uns. Welch wunderbare heiligen Tage. Da kommen die Jungs auf die Idee Leintuchfetzen um Stöcke zu wickeln und diese in altem Speiseöl zu tränken – es funktioniert. Mit ihren ersten selbstgebauten Fackeln ziehen sie nun wild entschlossen ins Dorf: „Die Ritter des Lichtes kommen, die Ritter des Lichtes kommen!“ Die Geschichten der Alten haben offensichtlich die Jungs zu Helden transformiert. In sehr ernster Sache waren auf einmal kleine Ritter des Lichtes in unserem Dorf unterwegs, denn Dämonen und das Dunkle wollte durch ihre Hand vertrieben werden. Das Jahr 2013 kann ja hier nur lichtvoll werden 

Der Dorftanz

Einmal in der Woche üben wilde Jungs Walzerschritte mit Mädchen, denen sie vor 5 Minuten noch die Mütze geklaut haben. Mädchen lassen sich umgekehrt von einem blöden Junge das traditionelle Küssle auf die Wange geben. Jedesmal ist es von Neuem faszinierend, was alles passieren kann, wenn alle Kinder des Dorfes, ob groß oder klein, dick oder dünn, gemeinsam im Kreis tanzen. So werden sie durch diesen Tanz zusammen geschweißt und mit ihrer Heimat verbunden, ganz wie die Generationen zuvor … 

Dorfmusik

Was wäre Bayern ohne Blasmusik? Unser Dorf hat mit knapp 300 Einwohnern eine 60 Mann starke Blaskapelle. Ab 14 Jahren spielt fast jeder mit. Geübt wird im Feuerwehrhaus. Und weil dieses mindestens 3 Gehminuten vom eigenen Hof entfernt und sogar 100 Meter außerhalb des Dorfes liegt, bauen sich die Jungs Anhänger für ihr Mofa. So fahren sie mit ihren Instrumenten bei Schnee, Wind und Wetter laut knatternd zur Musik. Fahrzeug und Anhänger, aus dem Schrottkontainer gezogen und selber neu zusammenbastelt.  

Michel

Im oberen Dorf lebt die lahme Ponystute Mucki. Sie hatte früher mal schreckliches Hufrehe und später kaputte Sehnen, sodass sie nun meist im Liegen auf der Weide grast. Sie hat einfach Mühe zu stehen. Die Bauersfrau liebt Mucki und sagt: „Sonsch feahlt rer jo niax“, so darf Mucki fröhlich weiter leben, solange es ihr ansonsten gut geht. Ende Mai hat Mucki nun ein Fohlen bekommen: Michel, ein kleines freches, stuppiges und unendlich süßes Maultier. Sein Vater ist der Eselhengst. Haben Sie schon einmal mit einem kleinen frechen Maultierfohlen auf der Weide Fang-Mich-Doch gespielt? Mit seinen schönen Eselaugen schaut Michel einen frech an und zupft einen auffordernd am Pullover. In wilden Sprüngen rennt er dann davon  – kreuz und quer über die Wiese. Michel springt dabei vor Kraft und Übermut strotzend sogar über seine liegende Mutter Mucki. Und zwischendurch will Michel dann ein wenig hinter den Ohren gekrault werden. Was für ein stolzes, vitales, keckes  und stuppiges Kerlchen Michel doch ist. Sie können sich vorstellen, wohin es die Kinder in unserem Dorf diesen Sommer zieht …

Sprotte das Huhn

Foto: Gerd Heidorn
Gestern Nacht habe ich einen stattlichen Fuchs durch unser Dorf schleichen sehen. Im Sommer, wenn er Junge hat, dann kann es sein, dass er ins Dorf kommt um nach Hühnern zu schauen. Der Fuchs hat mich an ein ganz besonderes Huhn erinnert: Sprotte!

Sprotte war der Liebling der Kinder, denn Sprotte war ein zahmes Huhn. So haben die Kinder Sprotte auf den Schoß genommen um mit ihr zu schmusen, sind mit ihr geschaukelt, haben mit ihr gespielt. Ja, Sprotte durfte sogar immer wieder mit den Buben rutschen. Ein Leben ohne Sprotte war unvorstellbar. Aber eines Tages kam der Fuchs, und wohl hat unsere Sprotte auch den Fuchs als ihren Freund betrachtet. So blieben in dieser Nacht nichts als ein paar Federn von Sprotte übrig.

Der Fuchs gestern hat mich wieder an das Drama damals erinnert. Sprotte, das coolste Huhn der Welt, wird in den Herzen der Kinder ein Leben lang weiter leben! 

Das Dorfkirchle

Oh, jeden Tag freue ich mich darüber, dass bei uns buchstäblich noch auf vielen Ebenen die Kirche im Dorf ist. Und sehen Sie: Ganz am Horizont, schon teilweise in den Wolken ist die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg, sowie der Säuling, an dessen Fuß König Ludwig das wunderbare Schloss Neuschwanstein gebaut hat.

Starell

Kinder wachsen bekanntlich und so standen wir vor der Entscheidung, ob wir Inliners kaufen, damit die Kinder diese beim Reiten auf unserer Shettie-Stute Wolgi anziehen können und ihre Füße nicht auf dem Boden schleifen, oder ob noch ein größeres Pony in den Stall kommt. Und wie es so ist mit Kindern, die fest an den lieben Gott und somit das Gute glauben, kam nicht irgend ein Pferd zu uns, sondern der gekörte Edelbluthaflinger Starell – schön wie ein Prinz aus irgendeinem Märchen. Mit einer Blutlinie, welche sich bis zur Urgroßmutter als äußerst nervenstark zurück verfolgen lässt. Zuerst war ich völlig überfordert mit so viel Bestem, aber dann habe ich den Verstand ausgeschaltet, nach dem Herzen gehandelt und die Türen aufgemacht um das wunderbare Neue, Gute hereinzulassen.

Chefin

ja, Starell war zwar jahrelang Deckhengst, dem die schönsten Zuchtstuten zur Auswahl standen, aber das interessiert natürlich unsere kleine Wolgi überhaupt nicht. Viel wichtiger ist es in ihrem Stall, dass sie die Chefin ist. So bekommt Starell eine Einweihung mit Zähnen und Hufen, wie es in unserem Garagen-Offenstall lang zu gehen hat. Gutmütig und völlig erstaunt lässt Starell sich erstmal auf alles ein. Solch einer Art von Stute ist er offensichtlich noch nicht begegnet. Es ist fast so, als fände er das Ganze höchst amüsant. Da es in der Nacht friert, waren meine ersten Nächte schlaflos: Man weiß ja nie, welche Ideen so kleine Shettie-Damen des Nachts haben, nicht dass unser neuer Gast gleich in eisiger Kälte im Freien übernachten muss und sich erkältet. So pilgerte ich die Nacht durch immer wieder zum Stall und kam dabei in den Genuss eines wunderschönen, klaren Sternenhimmels, wie man ihn eben im warmen Bett nicht so erleben kann.

Glück

Gibt es einen größeren Traum für ein Mädchen, als ein eigenes Pferd zu haben? Es gibt keine Worte dafür, was Tiere dem Menschen schenken. 

Hülle & Fülle

Hurra wir haben Schnee – wohin das Auge reicht alles in Watte gepackt. Man weiß schon gar nicht mehr wohin den Schnee schieben. Bis zu 2 Meter hohe Schneeberge vor der Haustüre, so dass die Kinder aus dem Fenster springen können und sich ihre Höhlen und Gänge durch diese bauen können. Selbst unsere kleine Elfi bekommt ihre eigene Schneehöhle. Was für ein Fest – nur die Dächer beginnen immer mehr zu ächzen unter der schweren Last!

Friede

Es ist schwer in Worte zu fassen, welches Glück einen erfüllt, wenn die Tiere am Morgen versorgt sind und sie glücklich und zufrieden ihren Tag beginnen. Solch ein tiefer Friede verbreitet sich, wenn alle genüsslich auf ihrem Heu rumkauen.

Glückspilze

Es ist Pilzzeit und Josef nimmt uns mit in den Wald. Ein alter Mann, der noch um Kräuter und Essbares aus der Natur weiß. Josef hat sich eine Feuerstelle zum Kochen aus einer alten Waschmaschinenschleuder gemacht und da kocht er im Sommer gerne das, was er tagsüber sammelt. Und weil dies oftmals so viel ist, lädt er jeden, der vorbeikommt, ein. Mit den Kindern im Wald wird die Welt auf einmal sehr mystisch. Wunderschöne Fliegenpilzkreise, leuchtende Moose, Rehspuren und knackendes Holz, hier ein Fuchsbau, dort eine Zwergenwohnung und dann endlich wieder mal ein Pilz. Einfach schauerlich schön alles. Ehrfürchtig vor so viel Lebendigkeit und mit offenen Sinnen suchen die Kids nach Steinpilzen. Was für ein Erfolgserlebnis, wenn dann nach einer Stunde der Korb voll und die Mama glücklich ist. So eine reiche Ernte, dass wir die übrigen Pilze auffädeln und zum Trocknen am Ofen aufhängen. Hmmm und im Winter gibt es dann Steinpilzsuppe und Geschichten aus dem Wald dazu.

Sommer

Wenn es richtig trocken und heiß ist, mähen die Bauern ihre Wiesen. Überall duftet es dann nach Sommer und Heu. Die Kinder spielen bis in den späten Abend hinein Verstecken und Heuhaufenspringen auf den Wiesen. Wie ist der Sommer schön.

Neues Leben

Waldtratsch aus Westfalen

Unser Böckchen Yoda hat mit gerade mal drei Monaten die Ziegendamen Erna, Edda und Emma beglückt. Und nun, 5 Monate später, um die Wintersonnwende herum, haben zwei der Ziegen Lämmer bekommen. Als die Wehen kamen, sind die Ziegen unter die Buchen und Haseln gegangen um dort zu werfen. Dann sind sie aber doch, vielleicht eingedenk der Eulen, die in der Nacht jagen, in den Stall marschiert. Die Lämmer Bamba und Frost kamen geschwind, Jule war eine schwere Geburt: Erst ein Huf, dann zwei, dann war wieder nichts zu sehen. Die Mutter hat gedrückt und gedrückt. Endlich kam die kleine Jule. Nun ist Jule diejenige, die unsere besondere Aufmerksamkeit bekommt. Denn während Ziegenmutter Erna ihr Lämmchen Bamba säugt und Ziegenmutter Emma Jules Bruder Frost ans Euter lässt, lehnt Emma es ab, ihrer Jule Milch zu geben. So bekommt Jule zusätzlich die Flasche. Wir freuen uns zuzusehen, wie die Lämmer jeden Tag größere Erkundungen machen, unabhängiger von den Müttern werden und wachsen. 

Weihnachtskrippe

Die Kinder und ich haben über die Zeit Figuren und Stall für eine Krippe selbst gebaut. So ist es jedes Mal im Advent ein Freundenfest diese auszupacken und aufzubauen. Dieses Jahr warten nicht nur Ochs und Schaf im Stall auf die alljährliche Wiederkunft des Jesuskindleins, sondern auch unsere kleine Wichtelfamilie ist freudig dabei … wie nahe die Kinder noch an der Wahrheit sind …  

Warum nicht mal rund?

Dieses Jahr wuchs bei uns mal mehr als eine Karotte im Garten. Über den Sommer werden diese von den Kindern gepflegt und gehegt, dass sie auch schön wachsen. Die Vorfreude auf eine fette Karottenernte ist groß und es wird genau festgelegt wer dann welche Kartotten ernten darf. Und dann ist der lange erwartete Erntetag. Aber was kommt da zum Vorschein? Lauter kurze, runde Karöttchen … Gibt es etwas das besser schmeckt als runde Überraschungskarotten? Bei uns nicht!

Regenbögen

Nirgendwo anderes hatte ich so viele Regenbögen gesehen wie hier im Allgäu. Doch seit einigen Jahren waren sie mehr oder weniger verschwunden. Aber in den letzten Wochen gab es sie wieder wie früher: Regenbögen überall. Was für wunderbare Zeichen, welch schönes Lichterspiel der Himmel uns damit zeigt. 

Chai Shop

Es regnet den ganzen Tag in Strömen, normalerweise bleiben die Hennen bei solch einem Wetter einfach gemütlich im Stall sitzen. Doch heute haben sie, clever wie sie sind, einen Unterstand an der frischen Luft gefunden. Den ganzen Tag hocken sie nun dort. Ich musste so lachen, als ich in den Garten kam. Das Bild erinnerte mich an die Tage im Himalaya, wo man bei Monsun einfach den ganzen Tag irgendwo unter Planen rumsitzt und Chai trinkt. Aber am Abend gingen die Hühner-Damen dann doch lieber zurück in ihren komfortablen Stall. 

Jagdtrieb

Wie inspirierend doch ein Fluss ist. Sofort wird gejagt, geangelt und es werden Fischschleusen gebaut. Denn ihr Fang soll ja dann für die ganze Familie am Feuerchen gegrillt werden. Am Abend zwar immer noch ohne Beute, ist das Buben-Herz trotzdem erfüllt von den Träumen, die sie den ganzen Tag gejagt haben, sodass sie gleich müde und zufrieden ins Bett wollen.

Der längste Tag

Bald ist Johanni. So gehen wir in den Garten und flechten schon mal Beifußgürtel. Wie schön, dass diese wunderbare Schutz- und Räucherpflanze überall bei uns wächst. Der Teufel mag Beifuß nicht, so werden mir mit diesen Gürteln durchs Feuer springen und danach Lügendämonen und andere Hindernisse verbrennen. 

Luxus

Was für ein Leben, wenn man an einem lauen Sommerabend einfach Kinder und Brotzeit einpackt, um heute mal bei Sonnenuntergang hoch oben zu sein. Soviel Perspektive und soviel Freiheit! Und bei Dämmerung hinab ins Tal: Da ist es ganz still, nur die Vögelchen zwitschern uns ihr schönstes Ständchen …

Flutlicht

Endlich Schnee! Direkt vor der Haustüre haben wir einen kleinen Hang … die Mädchen schnallen sich begeistert die Skier an und flitzen ihn immer wieder runter. Irgendwann kommen die Jungs dazu und bauen gleich drei Sprungschanzen in verschiedenem Schwierigkeitsgraden. Als es dann immer dunkler wird, macht der Nachbar noch das Licht im Büro an und schon haben die Kinder einen first class Ski-Fun-Park mit Flutlicht! Nun ist natürlich diese Woche jeden Abend Flutlichtfahren im Dorf angesagt. Unvorstellbar, dass es irgendwo auf der Welt noch besser sein könnte als im selbstgebauten Funpark!

Der gute alte Gartenzwerg

Was für ein magisches Leuchten doch Gartenzwerge zwischen die Blumen zaubern können. Wie freuen sich die Kinder, wenn sie dann wieder irgendwo einen Neuen entdecken. Und heute hatten wir Glück: Ein Nachbar hat uns eine ganze Schubkarre voller guter, alter Gartenzwerge gebracht … Zwerglein, die angeln, Zwerglein, die werkeln, Zwerge, die den Weg weisen etc. Man kann ja gar nicht genug Gartenzwerge ums Haus haben!

Die Kräuterbutter

Nun wachsen wieder all die leckeren Kräuter rings ums Haus, sodass die Jungs wie jedes Jahr eine leckere Kräuterbutter daraus machen. Dabei kommen sie auf die Idee, dass sich mit solch einer Köstlichkeit sicher auch gutes Geld verdienen ließe. Inspiriert beginnen sie einen Wagen für den Verkauf von drei kleinen Kräuterbütterchen zu bauen, denn als echter Junge kann man wohl kaum solches einfach im Körblein durchs Dorf tragen. Es braucht dazu natürlich einen Wagen! Und wo man den Wagen schon hat, kommen auch die Ideen, was man noch alles verkaufen könnte. Und dann steht irgendwann ein ausgetüftelter Verkaufswagen umsatzbereit im Hausgang! So kann eine Kräuterbutter ein ganze Wochenende erfüllen …

Das Wasserhäusle

Ist es nicht Luxus pur, wenn das Wasser aus einer Quelle vor Ort kommt? Fast täglich kommen wir bei unseren Ausflügen am Wasserhäusle vorbei und dann segnen wir unser Wasser, indem wir uns an den Fluren und Blumen über den Quellen erfreuen. 

Na sowas

Dieses Jahr wollen wir uns ein schönes Blütenbeet anlegen und dafür brauchen wir natürlich den guten, jahrelang gelagerten Kompost. Aber oh Schreck … was da so alles aus der Erde kommt? Das lässt einen sehr über Plastik & Co nachdenken und was der Mensch so alles damit anstellt … 

Osterlamm

Genau zu Ostern gebiert das Schaf Flocke ein Lamm. Welch gutes Zeichen für das Jahr! … und eine Woche später nehmen die Kinder Flocke und Lamm sowie Pony und Ziege nach einem langen, langen Winter zum ersten Mal mit raus ins Grüne. Die Tiere freuen sich und die Kinder auch – so ist wieder richtig was los auf dem Spielplatz.

Osterhasen

Wie jedes Jahr haben auch heuer die Kinder Spuren vom Osterhasen im Schnee entdeckt und in der Ferne irgendwas hoppeln gesehen. Sie malen dann schöne Bilder und bringen diese mit einer Möhre in den Wald. Schon die Jahre zuvor hat der Osterhase an Ostern den Kindern viel Schönes gebracht. Er versteckt bei uns sogar bunte Eier auf Bäumen, seit auf einem Wunschzettel drauf stand, dass bitte die Eier ganz schwer versteckt sein sollen! 

Oh Tannenbaum …

Immer kurz vor Weihnachten gehen wir in den Wald und holen uns dort ein schönes Fichtenbäumchen als Mittelpunkt unseres Weihnachtsfestes.
Und dieses Jahr durften die Jungs zum ersten Mal ganz alleine den Christbaum holen. Mit unserem Nachbarsjungen und kleiner Handsäge ging die Fahrt los. Welch wundervolle, von Wind und Wetter zerzausten Bäumchen haben sie nach Hause gebracht und sogar ein Bäumchen für unsere Hauswichtel war dabei. Was für ein schönes Fest steht vor der Tür! 

Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier …

Das Immergrün, als Kranz gebunden und mit Kerzlein geschmückt, erhellt nun unser Heim in der dunkelsten Zeit des Jahres. Mein Herz leuchtet auf vor Freude, wenn ich morgens ein Kerzlein anzünde, denn unser Junge ist dieses Jahr mit Pony und Schlitten durch den Schnee in den Wald gefahren, um dort alleine die aller schönsten Tannenzweige für unseren Adventskranz zu holen. 

Wacholder

Bei der Wachholderernte piksen einen erst einmal die kleinen Stacheln so richtig wach, so wie sein Name es schon im Vorab verrät. Was für eine wunderbare Pflanze doch der Wacholder ist, welch Geschenk seine kostbaren Früchte ernten zu dürfen und zudem eine uralte, kraftvolle Medizin damit das Zuhause auszuräuchern. Bei uns wächst der Wachholder rund um einen türkisenen Baggersee, so bringen wir mit unserer Ernte eine unglaubliche Schönheit und Reinheit mit nach Hause.

Wackelzahn

Wenn endlich der Zahn wackelt, dann wird man richtig groß … und weil es kaum zu erwarten ist endlich groß zu sein, muss man natürlich gleich zur Oma vom Nachbarskind rennen … denn die weiß, wie man mit Bindfaden und Türe zuschlagen sofort den Wackelzahn in eine schöne, große Zahnlücke transformieren kann!

Die Babyratte

Dieses Jahr scheint es bei uns im Dorf viele Ratten zu geben. Eine zwölfköpfige Familie machte es sich im Frühjahr in unserem Hühnerstall bequem und nur mit viel Mühe sind wir diese dann wieder los geworden. Heute morgen hat uns sogar eine Katze eine Babyratte vor das Haus gelegt und unsere kleine Tochter bemerkte, dass diese noch lebt. Ach du meine liebe Güte, den ganzen Tag lang beteten und sangen die Mädchen für diese und am Abend hat dann die Babyratte sogar eine halbe Scheibe Salami aus deren Händen geknabbert und Wasser getrunken. Was für ein Tag! Am nächsten Morgen lag die kleine Ratte friedlich eingeschlummert in ihrem Ställchen.  

Sommerferien

… wie ist es aufregend zum ersten Mal weg von zuhause alleine auf dem Dorfspielplatz zu campieren und am nächsten Morgen zum Weiher baden zu gehen, um wieder frisch für den Tag zu sein. Welche Freiheit die Kinder haben in einer sicheren Welt zu leben. 

Nachwuchs

Hat die Welt schon einmal so was Süßes wie kleine Meerschweinchen-Babies gesehen? Aus dem Kinderzimmer ist die ganze Meerschweinchen-Familie mitten ins Wohnzimmer gewandert, wo nun richtig Leben in der Bude ist. Stundenlang kann man kleinen Meerschweinchen zuschauen … wie fürsorglich sind doch die Eltern.

Schneeglöckchen

Kaum schmilzt der Schnee, blitzen die ersten Frühlingsboten hervor und beim alten Schulhaus blühen sie schon richtig. Aufgeregt rennen die Kinder mit Zettel und Stift gewappnet durchs ganze Dorf um aufzuzeichnen, wo sie schon überall Schneeglöckchen zwischen den Schneeflecken hervorlugen sehen. Am Abend haben die Kleinen den vollen Überblick darüber, dass auch in diesem Jahr die Natur wieder in ihrer vollen Kraft zu neuem Leben um uns herum erwacht … 

Schlittenfahrt

Wir müssen keine Schlitten ziehen und wir brauchen auch keinen Hang zum Schlitten fahren. Nein, wir spannen unser Pony vor den Schlitten und ab geht die Fahrt über schneebedeckte Wiesen und Felder. Und Tier und Kind jauchzen vor Freude über die Pracht, welche Frau Holle auf die Erde schneien lies.

Der Schneemann

Dann gab es am Wochenende doch noch Schnee und die Kinder haben einen großen Schneemann gebaut … und da dieser schöne Schneemann sogar nackt im Schnee stehen kann, müssen das unsere Männer natürlich auch gleich können … 

Die Haselnuss

Wie schön, unser Haselstrauch trägt dieses Jahr dicke braune Nüsse, was ja im Allgäu nicht jedes Jahr der Fall ist. So sammeln die Kinder mit mir die vielen schönen Nüsslein unter dem Busch. Aber unser Junge steigt lieber in den Busch um oben die Nüsse zu pflücken. Und da entdeckt er, dass man auch Nüsse regnen lassen kann, wenn man den Busch schüttelt. Welch Fest – drei Nüsse sind sogar direkt in unseren Korb geplumpst – ein voller Erfolg! Und Mama soll dann auf jeden Fall aus den Nüssen einen guten Nusskuchen backen, da braucht man noch mehr Nüsse und noch mehr. Die Kinder wollen gar nicht ins Haus kommen … so viele Nüsse. 

Hecke schneiden

Wir haben eine Hecke – eine ziemlich große Hecke. Man könnte sagen: eine Hecke, die so groß ist, dass es jedes Jahr Tage Arbeit macht, sie zu schneiden. Alle müssen dann zusammen helfen um Äste und Zweige zu sammeln und auf den Trecker zu laden. Und dann geht die Fahrt in den Wald um sie dort abzuladen. 

Lotte

Waldtratsch aus Westfalen

„Kräh Kräh!“ Inga schaute der Krähe hinterher, mit der sie sich gerade anfreundete. Sie beschloss ihr mit einem Stückchen Brot zu folgen. Tatsächlich führte die Krähe sie zur Weide, wo ihr 40jähriges Pferd Lotte lag. Man muss dazu wissen, dass Lotte sich seit Jahren nicht mehr zum Schlafen hinlegte, dazu war sie einfach zu alt. Sie döste den ganzen Tag immer wieder auf der Weide und schlief nachts im Stehen. Nun lag sie aber da. Lotte war gefallen, lag gegen den Hang, sodass sie sie sich nicht hochrappeln konnte. Zwischen ihre Beine aber hatte sich Faun eingekuschelt, der Ziegenbock der Familie. Er war ganz mit Lottes Haaren übersät, denn sie war gerade im Fellwechsel. Es schien, als wollte er sie trösten und aufmuntern. Mal legte er seinen Kopf mit langem Hals über ihren Rücken, als wollte er sie wärmen. Ein andermal kratzte er mit seinem Huf an ihr, als wollte er sie zur Bewegung ermuntern. Selbst wenn Lotte einmal blind gegen ihn trat, rührte er sich nicht von der Stelle, sondern schmuste weiter. Und dann geschah das Unerwartete: Lotte rappelte sich noch einmal auf. Seitdem ist Lotte wieder fit, döst und grast auf der Weide und freut sich an ihrem erfahrungsreichen Leben.

Wasserfass

Am Abend wird das Wasserfass gefüllt und wieder für den nächsten Tag auf die Weide gefahren. Und wenn die Kinder Glück haben, dann dürfen sie auf dem Fass mitfahren … 

Badezeit

Hurra, endlich ist es Sommer und heiß! So ist die Badesaison an unserem Dorfbrunnen wieder eröffnet. Stundenlang spritzen und spielen und baden die Kinder im Brunnen, mehr brauchen sie nicht. Sobald aber die Kühe von der Weide nach Hause kommen, machen die Kinder lieber eine Badepause, denn der Brunnen ist nicht nur Swimmingpool, sondern auch Kuhtränke. 

Von den Lämmlein

Ein süßes zartes „Määhhh“ tönt aus dem Stall. Hurra, das Schaf Bella hat pünktlich zum Frühlingsbeginn Zwillingslämmlein geboren. Nach ein paar Tagen dürfen sie zum ersten Mal raus in den Garten. Wie aufregend für die Schafe nach einem langen Winter und wie aufregend für die Kinder. 

Faun auf Reisen

Waldtratsch aus Westfalen

Der Ziegenbock Faun ist ein neugieriger Kerl. Er mag es gar nicht, wenn Türen verschlossen sind, probiert dann Riegel und Klinken zu öffnen. Nun hat er herausgefunden, wie man Lücken in Zäunen findet. Man streicht so lange daran mit dem Körpergewicht entlang, bis der Zaun irgendwo nachgibt. Dann versucht man den Kopf hindurchzuschieben. Der Körper wird schon hinterherpassen.

Kürzlich hat Faun eine Lücke gefunden und schwups stand er draußen auf dem Feld. Hmm, lecker junge Getreidetriebe! Eine ganze Weile frisst er sich fröhlich durch das Feld, bis er feststellen muss: Er findet den Rückweg nicht! Nun steht er am Zaun und meckert kläglich. Glücklicherweise wird er nach einer Weile von seinem Menschen erhört und am Strick einmal ums Grundstück herum zurück nach Hause geführt. 

Funkenfeuer

Das ganze Jahr durch sammelt die Dorfjugend Holz – wenn alte Scheunen abgerissen werden, Schuppen ausgeräumt oder alte Möbel weggeworfen werden. Zu Winterende wird dieses in tagelanger Arbeit zu einem meterhohen Turm aufgetürmt. Tag und Nacht schiebt die Dorfjugend dabei Wache, dass niemand ihren Funken anzünden… Alles Alte und Böse wird verbrannt. Der lange Winter ist nun ausgetrieben und der Weg für ein glückliches Jahr geebnet. Am nächsten Tag sind nur noch Asche und Metallrückstände da. 

Die Schneeburg

Normalerweise muss unser Pony den Winter über im Stall verbringen, weil überall zuviel Schnee liegt. Dieses Jahr ist es anders. Es liegt nur eine dünne Schicht Pappschnee auf der Weide. Und weil es unserem Pony langweilig ist, wenn es nicht grasen kann, bekamen die Jungs die Idee, den Pappschnee aufzurollen, sodass das Gras zum Vorschein kommt. Und sie wären ja keine Jungs, wenn aus den Schneerollen dann nicht automatisch sofort eine Schneeburg entstehen würde. Und diese muss natürlich so groß werden, dass alle Kinder und unser Pony darin Platz haben … die Arbeit geht den Kindern heute Nachmittag nicht aus! Und unser Pony hat nun eine coole Schneeburg auf ihrer Weide, in der sie mit Ziege Susi spielen kann.

Knusper, Knusper, Knäuschen …

Jedes Jahr backt Tante Ate mit den Kindern ein Lebkuchenhäuschen. Eigentlich ist sie gar keine Tante, aber für die Kinder ist sie mehr als das. Ja, und da dürfen die Kinder, ein Knusperhäuschen mit dickem Zuckerguss zusammenkleben und gestalten, wie sie wollen … ohne eine Mutter, die Angst vor Zucker und Karies hat … ganz in der Fülle schwelgen. Ja, und wenn es fertig ist, dürfen sie in der schönen Adventszeit jeden Tag daran knuspern – vorausgesetzt, sie sagen brav ihr Knuspersprüchlein auf. 

Montagsspaziergang

Ach wie ist das cool sich Kinder und Tiere zu schnappen und einfach frei in die Weite der Natur zu laufen. Vergessen ist aller Stress. Wir entdecken die ersten Schlüsselblümchen und Froschlaich im Bach – Hurra, der Frühling kommt! 

Kartoffelernte

Jedes Jahr im Frühjahr stecken die Kinder schrumpelige, ausgetriebene Kartoffeln ins Gemüsebeet, um dann im Herbst voll Freude Kartoffeln ernten zu können. Und immer wieder sind wir von Neuem begeistert, wie sich aus einer alten, ausgelüllten Kartoffel tatsächlich viele dicke, schöne Knollen im Laufe eines Sommers bilden. Und nun sind die Jungs sogar alt genug ganz alleine ihr Beet umzugraben, um Knollen aufzufinden. Ernten und in der Erde auf Kartoffeljagd zu gehen macht sehr hungrig – so hungrig sogar, dass man gleich die dicksten Kartoffeln zu einer großen Portion Pommes für alle weiterverarbeiten muss!

Schöne alte Welt

Während ich so langsam das letzte Gemüse ernte und die Erde für den langen Winter vorbereite, kommt unsere liebe Nachbarin mit einem Liegestuhl. Sie will die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages genießen, macht es sich bequem und liest dabei begeistert folgendes interessantes Buch: Tom Hodgkingson „Schöne alte Welt“. Ein praktischer Leitfaden für das Leben auf dem Land. Begeistert berichtet sie mir immer wieder daraus, wie genial der Autor die Einfachheit und das Erfülltsein des Lebens beschreibt, während ich fröhlich beim Umgraben vor mich hin schwitze. Als wir diese Situationskomik erkannten, mussten wir herzhaft lachen. Sie sucht sich nun auch ein Plätzle bei uns im Garten um dort Gemüse anzubauen – die „schöne alte Welt“ ist ja sofort da, wo man sie zu leben beginnt. 

Nachtspaziergang

Hurra – lange warme Sommernächte! Und weil unser Junge auf jeden Fall diese wunderbare Nacht noch viel länger geniesen will, holt er seine so lange versteckt und gehütete Fackel und führt uns damit alle einmal ums Dorf – mit funkelnden Augen und leuchtender Fackel. Endlich mal ein Nachtspaziergang, wie oft habe ich mir gedacht „es wäre schön das zu tun“. Das Gute ist Kinder denken nicht so viel sondern tun es einfach 🙂

Und am Ende des Spaziergangs sind wir unserem Schatten an der Wand begegnet …

Die Dorfrunde

Gibt es etwas das wichtiger auf dieser Welt sein könnte als täglich mit seinem Pony eine Runde um das Dorf zu reiten? Dieses zu versorgen und zu misten? Mir würde da tatsächlich öfter etwas Besseres einfallen, aber Kinderherzen lieben dieses „immer“ so sehr. Und wer kann einem dieses „immer“ besser schenken als Tiere, die versorgt sein wollen? 
So machen wir fast täglich gemeinsam die gleiche Runde um unser Dorf. Und das Wetter sorgt dabei das ganze Jahr hindurch für Abwechslung. 

Das Geburtstagsfest

Ende Juni ist die Freude immer groß, denn da hat unsere Shetti-Stute Wolgi Geburtstag. An diesem Tag wird sie fleißig geputzt, gestriegelt, gebürstet und gepflegt. Bekommt Zöpfchen und Blumen ins Haar. Als würde sie spüren dass sie ganz im Mittelpunkt steht, lässt sie in aller Ruhe die vielen fleißigen Kinderhändchen an sich arbeiten. Wenn dann die Kutsche auch noch schön mit Blumen geschmückt ist, dann kann das lustige Kutschfährtle losgehen …
Und dieses Jahr hatte unsere Wolgi Glück: die Kinder wussten dass sich Wolgi eine Schatzsuche wünscht! So durfte sie sich nach der Kutschfahrt einer aus vielen Möhren ausgelegten Spur entlangfressen, bis sie den Schatz – einen Berg Haferflocken – erreicht hat. Und Wolgi hat sich dabei sogar an die Spielregeln gehalten! … Wolgi ist eben echt schon ein großes Mädchen geworden  

Guru entdeckt

Welch schöne Kindheitserinnerung als wir noch Tage Zeit hatten Schneckenrennen zu veranstalten. Die Weinbergschnecke auf die ich im Garten fast drauf getrappt bin erinnert mich auf einmal daran. Vielleicht sollte ich mal wieder ein Schneckenrennen organisieren, damit sich ihr zeitloses Potential auch auf mein Leben ausdehnen kann, anstatt dass ich weiter atemlos durchs Leben renne und trampele? 

Der Bäcker

Bei uns im Dorf gibt es keinen Bäcker … und auch sonst keinen Laden. So sind Brezen Gott sei Dank doch noch etwas Besonderes für Kinder. Aber es ist dafür auch an manchen Tagen kein Krümelchen Brot mehr im Kasten. An einem solchen Tag, wo der Kühlschrank und der Brotkasten leer sind und die Mutter zu faul ist nochmals ins Auto zu steigen um im nächsten Ort einzukaufen, da wird dann einfach köstliches Stockbrot auf einem Feuerchen gebacken. Und das schmeckt dann wirklich so gut, dass man es eigentlich öfter machen sollte 🙂  

Die tote Stubenfliege

Unsere kleine Tochter kommt entsetzt angerannt, dass sie ein süßes Baby-Fliegelein TOT am Fenster klebend gefunden hat. Diese eine gewöhnliche Stubenfliege musste natürlich sofort von uns würdevoll bedacht und beerdigt werden … Naja um ehrlich zu sein haben wir hier auf dem Lande eigentlich ziemlich viele Fliegen, und so wie die Stubenfliege am Fenster gebappt hat, ist da wohl zuvor unser Sohn auf Jagd gegangen. Es scheint einen gewissen Unterschied zu geben, ob eine Stubenfliege einem Mädchen oder einem Jungen begegnet … 

Begnadeter Elefant

Nach 5 langen Monaten der Kälte wagt sich nun auch die erste Wärme wieder ins Allgäu. Sofort hat sich unser „Fanti“ cool gestyled um auf dem Balkon zu schaukeln – und er hat es dieses Jahr zum ersten mal ganz alleine gekonnt! Meine Tochter war außer sich über ihre gute Idee und die großartige Begabung ihres Kuscheltierchens. Na da kann doch wohl nun auch die Sonne richtig lachen oder? 

Sonntagsspaziergang

nun ist der Schnee nicht mehr so hoch und die Sonne scheint. So machen wir einen kleinen Familienausflug wo jeder seinen Spaß hat. Bis auf Ziege Susi: Ihr ist der Schnee immer noch zu kalt und außerdem muss sie zwischendurch an die Leine. Da kann sie dann nur noch laut meckern, aber ihre Pony-Freundin darf nun frei über die Wiesen galoppieren. Und solange Susi an der Leine ist bleibt Wolgi in unserer Nähe. Es ist als ob man sich selber die Freiheit schenkt, wenn ein Pony wild durch den Schnee tobt. 

Happy new year

Hurra – unser Huhn Schwarzi hat das erste Ei gelegt! Ihr prachtvolles Werk liegt heute, nach Monaten des Wartens, im Nest. Welch glücksverheißende Überraschung zum Neujahrsbeginn! Morgen dürfen sich die Kinder das so lange ersehnte grüne Ei zum Frühstück teilen. So sind nun mitten im Winter unsere zwei Jung-Hennen zu Hühner-Damen herangereift die wunderschöne Eier legen: Unsere Lillie dunkelbraune und unser Grünleger Schwarzi heute ihr erstes grünes Ei … und sie träumen dabei in ihrem Stall von Wiesen und Würmchen die sie im Frühling draußen wieder picken dürfen.

Der Eiszapfen

Die Kristallelfen erwachen wieder aus ihrem Schlaf und wie jedes Jahr hängen an den Dächern Eiszapfen herab. Bei unserem Haus in einer Höhe, dass sogar die Kinder ran kommen können. Mein Sohn bewacht diesen Kristall-Schatz mit strengem Auge: Kein Kind darf sich unseren Zapfen ohne seine Genehmigung nähern. Und als er dann eines Abends, es war schon dunkel, seine Freunde dabei erwischt hat wie sie doch einen seiner Zapfen abgebrochen haben, war er außer sich und die Tränen sind nur noch so gekollert. Ein Junge, der normal eher nur cool mit den Schultern zuckt wenn ihm jemand z.B. ein Spielzeug schrottet. Tja, 60 cm lange Eiszapfen kann man nirgendwo kaufen und es gibt sie nur ganz kurze Zeit, das treibt den Wert natürlich enorm in die Höhe.  Nun hat sich diesen Winter auch zur Freude aller Kinder ein unglaublicher Eiszapfen beim Dorf-Wirt gebildet. Vom Dach bis zum Boden runter sicherlich vier Meter lang. Oftmals am Tag müssen die Kinder schauen ob er noch ein Stück gewachsen ist, ihn bewundern und sich dabei ausmalen, wie sie diesen Eiszapfen vom Dach bekommen könnten. Was „täten“ sie für Helden sein, wenn sie diesen durchs Dorf tragen würden … Aber er hängt ja eben Gott sei Dank hoch über ihnen fest am Dach und bleibt so stolz und stattlich ein unerreichbarer Held für alle. 

Giraffe im Dorf

Heuer tragen hier auf 900 Meter Höhe die Apfelbäume viele Äpfel. Sie sind zudem sogar süß und somit essbar herangereift, wo uns schon manches Jahr nur ein paar wenige, saure Äpfel geschenkt hat. Auch tragen die beiden Kastanienbäume im Dorf zum ersten Mal zusammen mehr als drei Kastanien. So haben die Kinder schon über 500 Kastanien gesammelt. Was für ein Fest! Vergessen ist Star Wars Lego und Ritterplaymobil. Zu Stachelgranaten bespickte Kastanien, wilde Tiere und mehr werden lebendig und greifen sich an. Eine wahre Herausforderung war es dann bis die Giraffe das Stehen gelernt hat. Sie ist nun den anderen wilden Tieren eindeutig eine Kopfhöhe voraus und kann von dort oben jeden Feind sofort sichten. Mit grimmigen Blick und Schrammen im Gesicht hat sie nun das Böse im Blick und beschützt uns davor. Welch wunderbares Kunstwerk! 

Die tote Maus

Da es so verdächtig still war, ging ich doch lieber nachschauen wo meine kleine Tochter und ihr Freund stecken. Ich fand sie feierlich mit unserem alten verrosteten Kinderschubkärrelein im Garten rum laufen. Sie füllten diesen aufgeregt mit allen möglichen „Amen“ … Blüten, Blätter, Hölzer und was sie alles Spannendes fanden. Als ich sie fragte was sie tun, stellte sich heraus: sie haben eine kleine tote Maus bei uns hinter dem Haus gefunden! … Eigentlich liegen jeden anderen Morgen auch tote Mäuse herum, denn es gibt hier viele Katzen … aber heute scheint es eine ganz Besondere zu sein. Meine erste Reaktion „Iiigittt, Kinder lasst das! … Doch dann habe ich den Ernst der Kinder gesehen mit dem sie gerade das Thema Tod aufgreifen und mir gedacht: naja man kann Hände waschen, Vergiss mal deine Konzepte. Nachdem die Maus dann unter vielen „Amen“ gebettet war, wurde sie noch mit Gießwasser gewaschen. Dann machten sich die Kinder mit der so liebevoll gebetteten Maus und mit einem Räucherstäbchen auf einen Marsch durchs Dorf. Während der Mittagszeit, wurde der Schubkarren mit der Maus von meiner Tochter im Haus versteck, nicht dass jemand ihren Schatz klaut … ich habe ihn hinter dem Vorhang dank einer Wasserpfütze entdeckt. Am Nachmittag wollten all die anderen kleinen Freundinnen auch einmal mit meiner Tochter und der kleinen toten Maus im Dorf spazieren gehen. Dabei schauten sie aufgeregt schnatternd alle zwei Minuten ob die Maus noch da ist oder sich gar doch bewegt. Auch allen Eltern und Passanten wurde dieser in „Amen“ gebettete Schatz stolz gezeigt. Am Abend machten wir mit den Jungs ein großes Lagerfeuer … da kamen die Kinder auf die Idee, in diesem Feuer der kleinen Maus ihr letztes „Amen“ zu geben und haben würdevoll eine Verbrennungszeremonie gestaltet – mit Wunderkerzen & Gesang.  … Die Rettung für mich, denn als ich mit meiner Tochter die Maus für ihren letzten Weg holen wollte, stellte sich heraus dass die kleine Maus schon wieder mit allem „Amen“ für die Nacht im Haus versteckt war. Glücklich und zufrieden ist meine kleine Tochter dann am Feuer auf meinem Arm eingeschlafen. Was für ein großer Tag und wie schön ihre kleine Maus dann in den Mäusehimmel über die Flammen emporgestiegen ist … wir alle haben die Mäuseengel über dem Feuer leuchten sehen.

Bodenschätze

Was Mutter Erde über die Menschheitsgeschichte verrät

Von Inga Veit

Eine Stadt unter London

Wer durch London geht, läuft über eine verborgene Stadt.

Es gibt viele Flüsse, die niemand mehr sieht. Die Stadtlandschaft wird von Hügeln und Tälern bestimmt, die diese Flüsse schufen, und einst brauchte London sie alle – für Trinkwasser, Häfen, Werften, Mühlen und Gerbereien und zur Beseitigung von Abwässern. Da die Flüsse fürchterlich stanken, begann man bereits im Mittelalter die Wasserläufe unter die Erde zu verlegen. Im neunzehnten Jahrhundert wurde das riesige Abwassersystem gebaut.

Die Themse ist der einzige von rund 15 Bächen und Flüssen, der noch oben fließen darf. Selbst der Buckingham Palace wird in der Tiefe von einem Bach, dem Tyburn, unterquert. Die Schifffahrtskanäle wie der Regent’s Canal blieben erhalten. Sie werden vor allem von einem der verschwundenen Flüsse gespeist, dem River Lee. Am Ufer des River Fleet, der seit 1768 überwiegend unterirdisch fließt, sollen gemäß einer Legende schwarze Rinder grasen. 

Neben Bunkern lassen sich auch noch die Pestgruben zum Beispiel unter Holborn und Blackheath finden.  In die Pestgruben kam, was die Stadtknechte aufgelesen hatten. Sie beluden ihre Wagen und leerten sie in die Pestgruben. Waren die Gruben voll, wurden sie zugeschüttet.

Die Große Pest von London in den Jahren 1665 und 1666 forderte 70.000 Londoner Leben. Sie wurde erst durch den Großen Brand von London endgültig gestoppt, weil praktisch alle verseuchten Ratten und Flöhe in den Flammen verbrannten. 

Quellen: NZZ, „Pestgruben, Kommandozentralen und verborgene Flüsse„, 14.1.16; Wikipedia zur „Großen Pest von London„; sagen.at, „Der liebe Augustin

Bodenradar

Archäologen entdecken eine komplette antike römischen Stadt Stadt unter der Erde – ohne je eine Ausgrabung zu machen. Wie? Dank einer neuen Technik um unterirdische Ruinen zu finden. Wissenschaftler der Cambridge Universität nämlich haben einen Bodenradar entwickelt. Das Land wird mit Radiowellen abgescannt. Unterirdisches Material sowie Objekte reflektieren die Radiowellen. Mittels Satellitentechnik werden die Echo-Daten der Radargeräte exakt eingegrenzt und zu einem Gesamtbild ergänzt. Aus den Daten erstellt ein Programm eine detaillierte Karte. Und das alles, ohne die Ruinen ausgraben zu müssen!

Quelle: Cambridge University Press, „Ground-penetrating radar survey at Falerii Novi: a new approach to the study of Roman cities„, 9.6.20, Hersfelder Zeitung, „Archäologen entdecken komplette Stadt unter der Erde – ohne je eine Ausgrabung zu machen„, 30.3.21

Die Festung von Kiriat Gat 

Eine uralte Festung der Kanaaniter wurde gefunden: Bei Ausgrabungen in Israel haben Archäologen ihre Ruinen entdeckt. Die Kanaaniter sollen sie im zwölften Jahrhundert vor Christus bei Kiriat Gat gebaut haben. Sie diente als Verteidigung gegen den damaligen Vormarsch der Philisterinnen. Sie stand an einer strategischen Stelle erbaut, von der aus man die Hauptstraße entlang des Flusses Guvrin beobachten kann.

Die Festung hatte einen Wachturm an jeder Ecke und eine drei Tonnen schwere Eingangs-Schwelle. 

In den Räumen wurden Hunderte von Keramikgefäße gefunden, darunter spezielle Gefäße, die wahrscheinlich für religiöse Rituale verwendet wurden. 

Quellen: Zeit, „Forscher finden eine 3.200 Jahre alte Festung in Israel„, 23.8.20; Botschaft des Staates Israel in Berlin, „3.200 Jahre alte Festung in Israel gefunden„, 24.8.20

Älteste Figur der Welt

Halten Sie sich fest: Vor 43.900 Jahren wurden auf der Insel Sulawesi in Indonesien Höhlenmalereien angefertigt. Sie zeigen Mensch-Tier-Wesen bei der Jagd auf Schweine und Rinder. Und sie sind offiziell die älteste figürliche Kunst der Menschheit.

Das Gemälde befindet sich in der Kalksteinhöhle Leang Bulu Sipong 4 und ist rund 4,5 Meter lang. Um das Alter der Höhlenmalereien zu bestimmen, nutzten die Forscher der Griffith-Universität in Brisbane, Australien, die Uran-Thorium-Datierung.

Für den Projektleiter Adam Brumm schufen die frühen Indonesier eine Kunst, „die möglicherweise ein spirituelles Denken über die besondere Beziehung zwischen Menschen und Tieren ausdrückt – lange bevor es zu den ersten künstlerischen Darstellungen in Europa kam“.

Quelle: Der Standard, „Älteste figürliche Kunst der Menschheit in Indonesien entdeckt„, 11.12.19; Sci News, „43,900-Year-Old Cave Painting Portrays Part-Human, Part-Animal Beings„, 13.12.19

2.000-jähriger Fund im Sauerland

In Neu-Listernohl-Nord bei Attendorn fanden Archäologen der LWL-Archäologie für Westfalen die Grundrisse des ältesten Hauses des Sauerlandes. Bereits in der Eisenzeit wurde die Hofstelle genutzt, das heißt vor über 2.000 Jahren. In der Neuzeit wurde dort Kalk gebrannt.

Vom eisenzeitlichen Hof ist noch ein Gebäudegrundriss übrig. Klar ist, dass das Haus aus Holz gebaut war, da die Gruben der Pfosten erhalten sind. Sie lassen sich als Bodenverfärbungen erkennen.

Die Ausgrabungen waren notwendig geworden, da das Areal von der Stadt Attendorn großflächig überbaut werden soll.

Quelle: Lokalplus, „Archäologen des LWL staunen über einmalige Funde in Neu-Listernohl„, 26.11.19

Luftbildarchäologen lieben Dürre

Wenn eine Dürre herrscht, sogen sich alle Menschen. Fast alle: Den Luftbildarchäologen hilft die Trockenheit enorm. Dadurch verstärken sich nämlich Kontraste am Boden, und Überreste von Bauten zeichnen sich deutlicher ab.

Was sind Luftbildarchäologen? Sie fahnden aus dem Flugzeug nach archäologischen Stätten im Untergrund. Das Wachstumsverhalten jedes einzelnen Getreidestängels oder Grashalms ist wie ein Pixel eines Digitalbildes, das vom Flugzeug aus deutlich sichtbar wird. Obwohl sie oft seit Jahrtausenden im Boden verborgen sind, zeichnen sich die Grundrisse von Bauten an der Erdoberfläche als grüne, beige oder braune Muster in Weizenfeldern oder ausgetrockneten Graslandschaften ab. 

Dank der Dürre im Sommer 2018 sichteten Archäologen in Wales aus der Luft Spuren teils uralter Anlagen der Kelten, Römer und Angelsachsen, Wallanlagen, militärische Stützpunkte, Lager, Häuser, vergessene Burgen und römische Landresidenzen.

In Nordsachsen wurden im Sommer 2018 Grundrisse von mehr als 7.000 Jahre alten Häusern aus der linienbandkeramischen Zeit der ersten Bauern gefunden. Nahe Kyhna in Nordsachsen wurden weitere Details einer 6.600 Jahre alten Kreisgrabenanlage entdeckt: Sie ist älter und mit 135 Metern Außendurchmesser deutlich größer als Stonehenge.

Quelle: Südddeutsche Zeitung, „Warum Archäologen sich über die Dürre freuen„, 2.8.18

Vom Maibaum

Ein Maibaum ist ein geschmückter Baum oder Baumstamm, der in den meisten deutschen Bundesländern sowie in Österreich, der Schweiz, Tschechien, der Slowakei und Slowenien zum 1. Mai aufgerichtet wird. Der spezielle Brauch mit dem damit verbundenen Dorf- oder Stadtfest, das in der Regel am 30. April oder 1. Mai stattfindet, ist in vielen Teilen Mittel- und Nordeuropas verbreitet.

Die Ursprünge des Maibaumbrauchtums liegen in germanischer und keltischer Zeit.

Die Germanen verehrten Waldgottheiten, denen sie in verschiedenen Baumriten huldigten.

Der 1. Mai war bei den Kelten ein Festtag, der dem Gotte Belenus geweiht war. An Beltane, so nannte man den 1. Mai, wurden in erster Linie Fruchtbarkeitsrituale zelebriert. Der traditionelle Maibaum hat vermutlich seinen Ursprung in Beltane, denn die Kelten schmückten zu Beltane die Häuser und Ställe mit frischem Grün und feierten mit Maibaum, Mai-Lehen und Maikönigin. Der irische Bischof Cormac mac Cuillenáin schrieb um das Jahr 900, dass zu Beltane zudem das Vieh unter der Aufsicht von Druiden zwischen zwei Feuern durchgetrieben worden sei, um damit Krankheiten zu verhindern. Beltane ist zusammen mit Imbolc (1. Februar), Lughnasadh (1. August) und Samhain (1. November) eines der vier großen alten irischen Feste.

Das früheste schriftliche Zeugnis in Deutschland über einen Maibaum, der ausdrücklich als solcher bezeichnet wird, ist ein Bericht des Caesarius von Heisterbach über ein Vorkommnis in Aachen vom Jahre 1224. Der Stadtpfarrer ließ den Maibaum gegen den Widerstand der Bürger umlegen, worauf diese als Antwort einen neuen, noch höheren Baum setzten.

Minnesänger und Zeitberichte im 12. und 13. Jahrhundert erzählen vom Maien und Maienstecken. Maien sind kleinere Maibäume, die von den unverheirateten Männern eines Dorfes vor den Häusern der unverheirateten Frauen aufgestellt werden.

Quellen: Forum: Geschichtliches zum Maibaumbrauchtum, Wikipedia zu „Maibaum“ und „Beltane

Ratschlag der Geister

Hier eine schöne wahre Geschichte. Ein Mann findet auf seinem Land Ruinen des Ute-Indianerstamms. Die Geister der einstigen indianischen Bewohner suchen ihn heim. Da schenkt er das ganze Land und das Haus dem Stamm zurück, dem es einst geraubt worden war. Es ist wunderschönes Land mit Blick auf wilde Mustangpferde, die durch Salbeigras laufen, nachts sind viele Sterne und oft Meteorschauer zu bestaunen.

Auf dem National Congress of American Indians in Denver wird der Mann vom Ute-Stamm geehrt.

Quelle: Return To Now, „Generous Colorado Landowner Returns Ancestral Land to Tribe„, 10.3.31

Gott der Steinzeit

Eine 12.000 Jahre alte Götterfigur ist aufgetaucht. Die Holzfigur stand seit mehr als hundert Jahren weitgehend unbeachtet im Museum von Jekaterinburg im Ural. Sie war im Shigir-Moor im Ural gefunden worden. Die aus einem Lärchenstamm geschnitzte Figur war ursprünglich mehr als fünf Meter hoch. Wahrscheinlich beteten Jäger und Sammler sie als Gottheit an. Laut neuesten Analysen Göttinger Archäologen ist das Idol rund 12.100 Jahre alt.

Quellen: GEO, „Die älteste menschliche Holzskulptur revolutioniert unser Bild vom Jäger und Sammler„, 1.4.21; Science Direct, „The Shigir idol in the context of early art in Eurasia„, 30.1.21; The New York Times, „How the World’s Oldest Wooden Sculpture Is Reshaping Prehistory„, 22.3.21

12.000 Jahre alter Tempel

Der Göbekli Tepe ist ein prähistorischer Fundort 15 Kilometer nordöstlich der südostanatolischen Stadt Şanlıurfa in der Türkei. Der Hügel mit einer Höhe von 15 Metern und einem Durchmesser von 300 Metern ist durch wiederholte Besiedlung ab der Jungsteinzeit entstanden. Die erste Besiedlungsphase reicht bis in das zehnte Jahrtausend vor Christus zurück.

Aus der Zeit haben die Archäologen sieben kreisförmige Steinanlagen ausgegraben, die aus T-förmigen Pfeilern bestehen. Aufgrund geophysikalischer Untersuchungen gehen die Forscher davon aus, dass über 200 weitere Pfeiler in etwa zwanzig Kreisanlagen unter dem Erdboden liegen. Die einzelnen Pfeiler sind dabei bis zu sechs Meter hoch und bis zu zwanzig Tonnen schwer.

Die archäologische Stätte wurde 2018 als UNESCO-Welterbe anerkannt.

Am verbreitetsten ist die vom Ausgrabungsleiter Klaus Schmidt etablierte Hypothese, dass es sich um ein steinzeitliches Bergheiligtum gehandelt habe.

Quelle: Wikipedia, „Göbekli Tepe„; Wikipedia, „Klaus Schmidt„; Deutsche UNESCO-Kommission, „Monumentale Architektur aus der Jungsteinzeit

Grab skythischer Kriegerinnen

Archäologen der Russischen Akademie der Wissenschaften haben im Südwesten Russlands die Überreste von vier skythischen Kämpferinnen entdeckt, die vor etwa 2.500 Jahren mit Waffen und Reitausrüstung bestattet wurden. Eine dieser Skythinnen wurde mit einem kostbaren Kopfschmuck beigesetzt, berichten die Archäologen.

Die skythischen Kriegerinnen sind wahrscheinlich die, die man heute Amazonen nennt.

Das Volk der Skythen war ein Volk von Reiternomaden. Die Skythen beherrschten ab etwa dem siebten Jahrhundert vor Christus die Steppen nördlich des Schwarzen Meeres im heutigen Südrussland und der Ukraine. Sie sind nicht allein durch ihren kunstvollen Goldschmuck bekannt, bei ihnen waren kämpferische Frauen die Regel. 

Zahlreiche Grabfunde belegen mittlerweile, dass einige Frauen dieser nomadisch lebenden Reitervölker eine hohe gesellschaftliche Stellung einnahmen. Sie erlernten von Jugend an den Umgang mit Waffen. 

Quelle: damals.de, „„Amazonen-Grab“ entdeckt„, 2.1.20; „Stern, Speere, Gold und die stolze Haltung von Kriegerinnen – so wurden vier Amazonen beigesetzt„, 15.1.20

Ahnenkult

3.000 Jahre alte Hügelgräber entdeckten Archäologen der Rheinstadt Uerdingen mitten in Uerdingen. Die Spuren reichen in die Zeit von 700 vor Christus zurück, also in die Eisenzeit.

Die Menschen sahen damals das einzelne Grab und den umgebenden Hügel als Wohnstätte ihrer toten Ahnen an. Mit dem Bezug auf ihre Vorfahren begründeten die dort siedelnden Menschen einen Anspruch auf das Land. 

Quelle: Westdeutsche Zeitung, „3000 Jahre alte Hügelgräber in Uerdingen entdeckt„, 29.8.19

Tanzwut

Im 14. und 15. Jahrhundert wütete die Tanzwut, auch Tanzkrankheit, Tanzsucht, Tanzplage, Tanzpest oder Choreomanie genannt. Das war eine Epidemie eventuell ohne physischen Erreger. Sie wird daher als psychogenes und massenhysterisches Phänomen beschrieben. Große Gruppen von Menschen tanzten oftmals willenlos, bis sie erschöpft oder verwundet zusammenbrachen. Verbreitungsräume waren im Rhein-Mosel-Maas-Raum: 1374 vom Oberrhein bis nach Belgien, 1463 im Eifelgebiet, 1518 in Straßburg.

Bis heute ist nicht geklärt, was die Tanzwut verursachte. War es Mutterkorn, ein Pilz im Getreide?

Ursprünglich war die Tanzwut als Veitstanz bekannt, eine Bezeichnung, mit der heute die Symptome der erblichen Krankheit Chorea Huntington bezeichnet werden. Das jedoch ist eine eigene Geschichte.

Quelle: Open Culture, „The Strange Dancing Plague of 1518: When Hundreds of People in France Could Not Stop Dancing for Months„, 14.1.19; Wikipedia, „Tanzwut„; Süddeutsche Zeitung, „Der unheimliche Drehwurm„, 10.3.18

Na sowas – Wissen kristallklar

Von Wolfgang Alfons Veit

Computer der Antike

Im Meerwurde ein Computer gefunden. Eine Rechenmaschine, die keinen Strom brauchte. „Der Apparat besitzt ein feinmechanisches Niveau, das man weder den alten Griechen noch den Römern zugetraut hatte – und das in Europa erst anderthalb Jahrtausende später wieder erreicht wurde“, scheibt die Süddeutsche Zeitung. Der Apparat wurde wohl benutzt um Sonnen- und Mondfinsternisse sowie die Bewegung der in der Antike bekannten Planeten vorherzusagen. Vielleicht kann die Rechenmaschine von Antikythera auch viel mehr – die Forschung läuft.

Quelle: SZ, „Forscher entschlüsseln antike Wundermaschine“, 22.3.21

Granat für Herzensmut

Granat soll in schwierigen Situationen helfen. Er stabilisiert und bringt Menschen in ihre Mitte, wo Krisen ihr Leben aufgerüttelt haben.

Da er spirituell mit dem Blut verbunden ist, erinnert er an die Blutsbande, an die Familienzusammengehörigkeit und das traute Heim. Daher kann er gut auf den Herzpunkt einer Wohnung, eines Gebäudes oder eines Grundstücks gesetzt werden.

Am Körper getragen kann er ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit bringen und das Blut positiv beschwingen.

Der Granat ist neben der Anregung des Herzens und der Stärkung der Blutline ein Helfer gegen die Angst. Angst ist ein Fehlen von etwas, dann sind Hohlräume in den Energiekanälen. So entsteht die Angst. Es ist wie ein Frieren, weil so viel Energie fehlt. Der Granat führt hier Kraft zu, die Kraft des Herzens, den Mut des Herzens. Herzensmut wird zugeführt und füllt das, was fehlte.

Der Granat ist außerdem sehr gut für die Gesundheit, auch für die Gesundheit des Körpers. Er bringt hier viel Harmonie herein. Denn der Blutfluss ist sehr wichtig, so vieles ist nicht recht durchblutet.

Der Granat wurde im Mittelalter auch Karfunkel genannt. Er ist jener Stein, von dem erzählt wurde, dass er im Dunklen leuchte. Der Karfunkel also erhellt nach dem alten Volksglauben die verdunkelte Seele und bringt Hoffnung und Zuversicht dahin, wo das Leben sinnlos erscheint. Er soll auch als Stein des Helden gegolten haben, der durch schwere Aufgaben und Prüfungen gestählt wird. Die Krieger des Mittelalters ließen sich Granate in Schild und Schwertknauf setzen, um gegen Verwundung geschützt zu sein. Denn der Granat soll auch helfen, Wunden zu heilen, da er die spirituelle Schwingung des Blutes positiv beeinflusst.

Dummheiten sind männlich

Selbst schuld, sagt die Wissenschaft. Der Mann lebt kürzer als die Frau, weil er sich daneben benimmt. Er trinkt mehr, raucht mehr, fährt zu schnell. Es sind damnach nicht die Gene, die ihn eher sterben lassen, es ist vielmehr die Neigung sich zu überschätzen und zu viel zu riskieren. 

Das war bei den Mammuts übrigens nicht anders. Die jenigen, die vorzeitig zu Tode kamen, waren auf zu dünnem Eis spaziert, ließen sich von Schlammmassen  ertränken oder versanken im Sumpf. Und, sie ahnen es schon: Die meisten von ihnen waren männlich.

Wie fasst es der Evolutionsbiologe Love Dalén zusammen: „Bei vielen Arten neigen die Männchen zu Dummheiten, die dazu führen, dass sie auf dumme Weise ums Leben kommen“.

Hydroboraxit

Ein neuer Stein ist zu uns gekommen, der Hydroboraxit aus Thüringen. Wir haben die geistige Welt dazu befragt, da uns der Stein sehr bewegt.

Hier Auszüge aus dem Channeling: „Er bricht auf. Es ist nicht so, dass er dahingelegt wird und er ist still, ruhig und nett. Er bricht den Körper auf, er bricht den Geist auf, er bricht die Psyche auf. Und so ist der Mensch in der Nähe geradezu gezwungen sich zu wandeln. Er ist ein starkes Hilfsmittel, wenn ein Mensch zu verfestigt ist, wenn ein Mensch vollkommen uneinsichtig und hart in sich ist und nur noch Groll trägt. Er wird vom ganzen Volk, vom ganzen Land benötigt. Ihr könnt ihn kaum abdecken, damit er still ist. Er macht, er tut, er wirkt unweigerlich.“

Schwerer Brocken

Die Archäologen rätseln: Wie haben unsere Vorfahren das nur transportiert? Forscher entdecken jetzt nämlich in einem Steinbruch im Libanon einen gigantischen Steinquader als Kalkstein. Er ist fast 20 Meter lang und 1.650 Tonnen schwer.

Es muss geplant gewesen sein, den gesamten Block zur Tempelbaustelle in Heliopolis zu schleppen, einer der größten religiösen Anlagen des Römischen Reichs, so die Wissenschaftler der Orientabteilung des Deutschen Archäologischen Instituts. Denn eine Schmalseite ist bereits sehr gut geglättet worden und auch die Vorgaben für die Glättung einer Langseite sind erhalten. Vermutlich wurde dieser Block dann wegen seiner nicht ausreichenden Qualität verschmäht.

Die Archäologen versuchen nun herauszufinden, wie die antiken Bauleute solche Kalksteingiganten zu den Tempelanlagen beförderten.

Quelle: http://derstandard.at/

Bergkristall

Bergkristalle verstärken die Wirkung anderer Heilsteine. Zu diesem Zweck kann man sie miteinander kombinieren. Die alten Griechen bezeichneten Bergkristalle als Krystallos, was „Eis“ bedeutet. Bis in das 17. Jahrhundert hinein glaubten viele, dass Bergkristall versteinertes Eis sei. Die alten Römer sprachen den Bergkristallen zu, ihnen Weisheit, Mut und Treue in der Liebe zu schenken. Die Indianer legten ihren Neugeborenen einen Bergkristall zum Schutz gegen alles Böse in die Wiege. Manche Buddhisten erhoffen sich durch die Anwesenheit eines Bergkristalls während ihrer Meditation die vollkommene Erleuchtung zu erfahren. Die Deutschen nannten Bergkristalle lange „Schwindelsteine“, da sie Schläfrigkeit auflösen und Schwindelgefühle vertreiben könnten. Bergkristalle sind regelmäßig zu reinigen: Halten Sie sie dazu eine Weile unter fließendes Wasser oder in den Regen. Bergkristalle lieben Wasser, sind eng mit ihm verbunden. Beim Wasser danach bedanken und wegschütten. Anschließend sollten sie im Sonnenlicht und wenn möglich auch im Mondlicht liegen um sich aufzutanken. Mit einem Dorje aus Bergkristall kann man die geistige Kraft aus den tiefsten Erdenschichten aufschließen und erwecken, die Klarheit und alte Weisheit aus tiefen Erdenschichten. Die Weisheit, die in der Erde selbst wohnt. Gleichzeitig bringt er eine hohe Anbindung, eine vertikale Verbindung. Er bringt geistige Klarheit weit über das Mental hinausgehend, führt ins Supramental. Intuitives Wissen, das den Kopf sprengt, direktes Wissen und Tun. Bergkristallkugeln werden nicht zufällig gern zur Wahrsagung hinzugenommen, können sie doch die Klarheit des Geistes fördern, störende Gedanken verscheuchen und das Dritte Auge öffnen.

5000. Jahre alter schottischer Tempel

Vor mehr als 5.000 Jahren beschlossen die Bauern und Hirten auf den entlegenen Orkney-Inseln vor Schottland, etwas Großes zu bauen: einen gigantischen Tempel mit mehreren Steinkreisen und Grabhügeln.

Der Archäologe Nick Card, Grabungsleiter am Archäologischen Institut der University of the Highlands and Islands in Kirkwall, sagt, die Entdeckung der Ruinen des Tempels stelle die britische Vorgeschichte auf den Kopf. Denn die Orkneys müssen demnach einst an einer etablierten Handelsroute gelegen haben und die Tempelanlage am Ness of Brodgar war wohl bis 2.300 vor Christus eine Pilgerstätte.

Auf dem Ness, unweit von Kirkwall, hat man mehrere steinzeitliche Kulturdenkmäler im Blick, die zusammen ein Weltkulturerbe bilden, The Heart of Neolithic Orkney. Einen Kilometer entfernt erhebt sich ein gigantischer Steinkreis, Ring of Brodgar genannt. Ein zweiter zeremonieller Steinkreis, die Stones of Stenness, ist jenseits des Fahrdamms zu sehen, der zum Ness führt. Und anderthalb Kilometer entfernt thront ein gewaltiger Grabhügel, genannt Maes Howe, ein über 4.500 Jahre alter Kammerbau. Maes Howe ist außerdem auf die Mittelachse und den Eingang des vor Kurzem entdeckten Tempels am Ness ausgerichtet.

Die Grabungsarbeiten sind weiter im Gange. Wir sind gespannt, was noch zu Tage tritt.

Einweihung ins Mannsein

Die traditionellen Männerrollen sind ins Wanken geraten. Der Macho mit patriarchalen Weltbild und Gehabe ist ein Auslaufmodell. Der Softie, der sich seiner Männlichkeit schämt, ist ebenfalls eine Sackgasse. Doch die Welt braucht dringend eine neue Art männlicher Kraft.

Oftmals heißt es in diesem Zusammenhang, dass den Jungen heute eine Einweihung ins Mannsein fehle.  Doch tatsächlich lässt sie sich noch finden: in den traditionellen Klausenläufen und Krampusläufen etwa. Hier können die Jungs sich austoben, wild und ungehemmt, ja sogar einmal aggressiv und gewalttätig sein. Sie lernen dabei ihre Grenzen kennen und ihr Mut wird auf die Probe gestellt. Wir wollen diese Traditionen hier einmal vorstellen.

Klausentreiben

Das Klausentreiben ist ein überlieferter Brauch im alemannischen Alpenraum. Am 5. oder 6. Dezember schlagen junge Männer dabei verkleidet und vermummt mit Ruten auf den Straßen der Stadt oder des Dorfes die Schaulustigen und machen viel Lärm.

Nur die wehrfähigen, unverheirateten Männer des Dorfes dürfen Klausen sein und das auch erst nach einer deftigen Mutprobe.

Dieses wilde Klausentreiben ist einer der ältesten bekannten Kulturbräuche aus der heidnischen Zeit und hat die Christianisierung im 7. und 8. Jahrhundert überstanden. Nach der Abschaffung der meisten heidnischen Bräuche sind die Klausenumzüge allerdings angepasst und auf den Nikolaustag gelegt worden.

Krampuslauf

Im bayerisch-österreichischen Ostalpenraum und angrenzenden Gebieten sowie in Teilen Oberitaliens entspricht das Klausentreiben dem Krampuslauf. In vielen Dörfern und Städten gibt es dort auch heute noch Krampusumzüge. Als Krampus verkleidete junge Männer ziehen unter lautem Lärm ihrer Glocken durch die Straßen um Passanten zu erschrecken. Dabei machen sie auch Gebrauch von ihren langen Ruten.

Krampustag ist der 5. Dezember; üblicherweise erscheinen Krampus und Nikolaus gemeinsam am Abend des 5. Dezembers oder auch am 6. Dezember.

Der Krampusbrauch war ursprünglich im ganzen Habsburgerreich und angrenzenden Gebieten verbreitet und wurde in der Zeit der Inquisition untersagt. Damals war es bei Todesstrafe verboten sich als teuflische Gestalt zu verkleiden. Jedoch wurde dieser Winterbrauch in manchen schwer zugänglichen Orten weitergeführt und existiert dadurch bis heute.

Der Krampuslauf ist eine Mutprobe der Kinder und vor allem der Jungs der Gegend, die versuchen,  die Krampusse zu reizen, ohne erwischt oder geschlagen zu werden. So entstehen schon wieder die nächsten Anwärter auf die Rolle des Krampus.

Julebukklaufen

Zusätzlich zum Krampus findet sich im Berchtesgadener Land die Figur Buttnmandl. Im skandinavischen Raum treten ähnliche Gestalten zwischen Weihnachten und Silvester auf. Der Brauch wird in Norwegen als Julebukklaufen bezeichnet.

Knecht Ruprecht

Der Krampus ähnelt dem im nord- und westdeutschen Raum bekannten Knecht Ruprecht, der am Vorabend des 6. Dezembers zusammen mit dem Nikolaus Kinder zu Hause besucht und eine strafende Rolle spielt: Waren die Kinder das Jahr über nicht brav, so kommt die Rute hervor.

Im ausgehenden Mittelalter wurde Knecht Ruprecht je nach regionaler Tradition auch Belznickel, Beelzebub oder schlichtweg Teufel genannt. Nach Jacob Grimm ist Knecht Ruprecht ein Diener (Knecht) der germanischen Göttin Holle.

Zwarter Piet

In verschiedenen Gegenden gibt es dem Knecht Ruprecht ähnliche Figuren: vom Schimmelreiter im früheren Ostpreußischen über den Bullerklas im Norddeutschen und den Beelzebub, Pelzebock oder Hans Muff im Rheinland sowie den Hans Trapp im Elsass bis zum Schmutzli in der Deutschschweiz. In Luxemburg wird er Houseker genannt, in den Niederlanden und Belgien der Zwarte Piet, dargestellt mit geschwärztem Gesicht.

Perchten

In vielen Regionen hat sich die Gestalt des Krampus wiederum mit dem Perchtenbrauchtum vermischt. Perchten sind im bayerisch-österreichischen alpenländischen Brauchtum vorkommende Gestalten, die vor allem in den Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr auftreten.

Lärmende Umzüge mit Masken dämonischer Weiber, heidnischer Göttinnen sowie wilder Tiere gab es schon zu den Kaiendenfeiern, den römisch-germanischen Neujahrs- und Weihnachtsfesten.

Ähnliche Bräuche sind auch in vielen weiteren europäischen Ländern zu finden. In Bulgarien, wo die höchste Verbreitung eines den Perchtenumzügen ähnlichen Rituals zu finden ist, werden die Gestalten Kukeri genannt, in Rumänien heißen sie Capra, in den Ländern dea ehemaligen Jugoslawien Didici, in Griechenland Kalogeros, in Ponto-Anatolien Momogeros, in Sardinien Mamutones und in Kantabrien Vijanera.

Fazit 

All diese Rituale haben etwas gemeinsam: Hier können die jungen Männer wild sein, ungehemmt und regelfrei. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass diese archaischen Traditionen lebendig sind: Denn so können die Jungen auch heute noch eine wirksame Initiation zum Mann bekommen.

Die Psychologie des Auskostens

Verweile doch, du bist so schön, lieber Augenblick! Das wünschte sich schon Goethes Faust.

Wie gesund es ist im Augenblick zu verweilen, das konnte jetzt psychologisch nachgewiesen werden. Die Psychologie des Savoring, des Auskostens glücklicher Momente, zeigt: Wer fähig ist Freude zu genießen, reduziert Stress. Außerdem fördert Savoring Gesundheit, Lebensfreude, Zufriedenheit, Selbstwert, Wohlbefinden, Achtsamkeit, Gelassenheit, Konzentration, Kreativität und Entscheidungskraft.

Wie funktioniert nun die Psychologie des Auskostens? Über zehn Savoring-Strategien.

  1. Das Positive mitteilen: Anderen Menschen von Glücksmomenten zu erzählen, ist demnach der Freudenverstärker schlechthin.
  2. Erinnerungen schaffen: Durch eine intensive Momentaufnahme mit geschlossenen Augen etwa
  3. Sich selbst beglückwünschen
  4. Die Wahrnehmung schärfen: Den Glücksmoment mit allen Sinnen aufnehmen
  5. Sich vertiefen: ganz im Moment sein und ihn auskosten
  6. Die Freude ausleben: durch Tanzen, Singen, Springen und Lachen etwa
  7. Dankbar sein
  8. Sich die Einzigartigkeit des glücklichen Moments klarmachen
  9. Mit weniger Gutem vergleichen
  10. Sich die Freude nicht selbst nehmen: Statt das Haar in der Suppe zu suchen, den Augenblick auskosten, so wie er ist

Quelle: Psychologie Heute 07/2015

Meine Meinung

Hat man eine feste Meinung zu einem Thema und jemand kommt mit neuen Informationen, so lässt man sich doch gern eines Besseren belehren. Oder?

Von wegen. Nach diversen Studien stellt sich heraus: Hat man einmal eine feste Meinung, so wird sie von guten Gegenargumenten sogar noch verfestigt.

Im Fachjargon ausgedrückt: „Definitorisch versteht man unter Bestätigungstendenz die menschliche Neigung, einmal getroffene  Entscheidungen jeder Art bewusst oder unbewusst im Nachhinein als richtig anzusehen und diese gegen konträre Informationen zu verteidigen. Dabei kommt es zu realitätsverzerrenden Prozessen während der Informationsauswahl, -aufnahme und -bewertung, die dazu führen, dass die bestehende Einstellung bestätigt wird.“ Oder einfacher gesagt: „Ein Mann, der überzeugt wird gegen seinen Willen, bleibt seiner Meinung treu im Stillen.“ (Zitat Dale Carnegie, geb. 1888)

Das ist natürlich erst einmal ernüchternd. Möchte man doch seine Mitmenschen gern aufklären und mit neuen Informationen unterstützen.

Was kann man also tun, wenn die neue, eigentlich bessere Information eine veraltete oder falsche Meinung nur bestärkt? Verhaltensforscher Christoph  Kossendey rät zur  gemeinsamen Entscheidungsfindung in einer gleichberechtigten Gruppe.

Nur dann also sind wir Menschen offen für eine Meinungsänderung, wenn wir das Gefühl haben, selbst dahin gelangt zu sein.

Quelle: Christoph Kossendey:  Lexikon der verhaltenswissenschaftlichen Betriebswirtschaftslehre (Artikel nicht mehr online)

Warm ums Herz

Wärme verändert unser Denken, Fühlen und Handeln. Das fanden Psychologen in einer Studie heraus. Die Testteilnehmer nämlich, die „zufällig“ ein warmes Getränk gehalten hatten, bewerteten Personen positiv, ja geradezu warm: als großzügig, gesellig, fürsorglich. Die Testpersonen, die Eiskaffee halten mussten, ordneten den selben Personen kältere Eigenschaften zu wie geizig, abweisend, egoistisch.

Doch die Temperatur beeinflusst nicht nur das Urteil von Versuchsteilnehmern über ausgedachte Personen. Sie hat ebenfalls Auswirkungen darauf, wie wir auf die realen Menschen um uns herum reagieren. Das zeigte eine weitere Studie.

Und es funktioniert auch anders herum: Fühlen wir uns ausgeschlossen, ausgegrenzt und einsam, sinkt die Hauttemperatur.

Das Ganze nennt sich die Theorie des Embodiment. Demnach sind Entscheidungen, Verhaltensweisen, Urteile und Gefühle direkt verknüpft mit sinnlich-motorischen Erfahrungen, etwa dem Kontakt mit einem kalten oder warmen Getränk.

Wir treffen also unsere Entscheidungen viel weniger mit dem Kopf, als wir meinen: Der Körper redet ein gewichtiges Wort mit. Vor allem bei einer schnellen Bauchentscheidung kann ein bisschen Wärme nachhelfen.

Quelle: Gehirn und Geist 4/2015

Fitness für die Psyche

Sport hebt das Selbstwertgefühl. Das konnten Forscher der Universitäten Bremen, Münster und Luxemburg jetzt nachweisen. Sie befragten dazu Grundschulkinder im Sportverein. Nicht nur empfinden die Kinder sich selbst als attraktiver und sportlicher, sondern unter dem Einfluss des Sports werden sie zielorientierter und leistungsorientierter. Vor allem aber orientieren sie sich mehr an ihren eigenen Leistungen als an den der anderen. Die Forscher raten Eltern, ihre Kinder früh im Sportverein anzumelden. Wir raten allen Erwachsenen: Auch Ihrer Psyche tut Sport sicher gut.

Quelle: Psychologie Heute, Ausgabe November 2014, Seite 57

Glück

US-Wissenschaftler an der University oft Wisconsin haben jetzt nachgewiesen: Wer glücklich ist, wird seltener krank. Viel lachen und optimistisch bleiben stärkt demnach nämlich das Immunsystem, da dabei die richtigen Hormone freigesetzt werden. 

Was Yoga alles kann

Yoga hilft gegen Nackenschmerzen, ergab eine Studie der Charité Berlin. Und nach einer Untersuchung der University of Washington konnten nach einem halben Jahr Yoga 80 Prozent der Übenden auf Schmerzmittel gegen Rückenschmerzen verzichten. Aber das ist noch nicht alles: Nach einer Studie der University of California mit Prostatakrebskranken scheint Yoga Krebsgene auszuschalten, die vor der Yogakur aktiv waren.

Einziger Nachteil: Man muss sich aufraffen und üben!

Schatz in der Tiefe

In Brasilien haben Wissenschaftler einen kleinen Diamanten entdeckt, der den Beweis für große unterirdische Meere liefern kann. Der Edelstein ist mit Wasser gefüllt und stammt wohl aus der Übergangszone zwischen oberem und unterem Erdmantel. Die Forscher gehen nun davon aus, dass es in eben dieser Übergangszone ähnlich große Mengen an flüssigem Wasser geben könnte wie in allen Ozeanen zusammen.

„Diese Probe liefert einen wirklich starke Bestätigung für die Vorstellung, dass es in dieser Erdschicht viel Wasser gibt“, erklärt Professor Graham Pearson von der University of Alberta. „Hier könnte es demnach genau so viel Wasser geben wie in allen Weltmeeren zusammen.“

Siehe http://www.nature.com/nature/

Harte Rhythmen gut fürs Herz

Wollen Sie den Blutdruck senken? Dann hören Sie doch gute Musik – und zwar Klassik oder Heavy Metal. Tatsächlich haben Forscher der Ruhr-Universität Bochum festgestellt, dass beide Musikrichtungen einen positiven Einfluss auf Blutdruck und Herzfrequenz haben. Im Rahmen der Studie wurden 120 Freiwillige mit Musik beschallt.

ABBA hatte übrigens keinen positiven Einfluss auf das Herz.

Interview mit dem Studienleiter siehe: http://www.welt.de/gesundheit/

Der Sternenhimmel ertrinkt

Nächtliche Beleuchtung bringt Sicherheit und Komfort. Doch sie hat auch massive Nachteile. Das Bundesprojekt „Verlust der Nacht“ untersucht erstmals die ökologischen,gesundheitlichen, kulturellen und sozioökonomischen Auswirkungen einer zunehmenden Beleuchtung der Nacht.

Durch künstliche Lichtquellen werden Tiere in ihrem Verhalten und ihrer Orientierung gestört. Rund 30 Prozent aller Wirbeltiere und mehr als 60 Prozent aller Wirbellosen sind nachtaktiv. Der direkte Einfluss einer Leuchtquelle kann bei ihnen Desorientierung, Anlockung, Erstarrung oder Abschreckung bewirken. Dies kann sich auf Wanderungen, Nahrungsaufnahme, Kommunikation und Fortpflanzung auswirken.

Licht hemmt die Produktion von Melatonin auch im menschlichen Körper. Dies kann dazu führen, dass die innere Uhr nicht mehr korrekt gestellt ist. Schlaflosigkeit und dadurch bedingte Gesundheitsprobleme sind eine mögliche Folge.

Die Lichtglocken über unseren Städten wachsen mit einer jährlichen Rate von 5 Prozent und löschen den Sternenhimmel durch Schaffung eines künstlichen Dämmerungshimmels aus. Der Nachthimmel ertrinkt im Licht.

Es ist also positiv und gesund, auch die Dunkelheit zuzulassen!

Siehe http://www.verlustdernacht.de

Frauen und Großwild

Endlich mit den Steinzeitklischees aufgeräumt hat die Archäologin Linda Owen. Demnach waren unsere Vorfahrinnen in der Steinzeit nämlich keinesfalls Heimchen am Herd, während die Männer jagten. Das ist falsch, wie die Forscherin jetzt belegen konnte: Frauen jagten Wild und Fische, sammelten Pflanzen und fertigten Waffen an. In Jäger-Sammler-Gemeinschaften in Nordamerika und Grönland etwa gab es außerdem begabte Großwildjägerinnen. Frauen spürten Großtiere häufig auf, waren Treiberinnen, legten Schlingen und Fallen aus, fingen Tiere mit Netzen und schossen sie mit Pfeil und Bogen.

Viele ethnologische Berichte bewerteten die Rolle des Mannes bis heute extrem über, so die Archäologin. Auch sei falsch, dass Frauen durch das Muttersein kaum mobil gewesen wären: Frauen in Jäger-Sammler-Gruppen unternahmen weite Reisen und schlugen eigene Lager auf! Bei solchen Exkursionen machten sich Mütter einfach mit ihren Kleinkindern auf den Weg.

Ein weiteres Klischee ist nach Owen übrigens, dass die Kindererziehung Frauensache war. Richtig ist vielmehr, das die Älteren, die nicht mehr jagen und sammeln konnten, diese Aufgaben häufig übernahmen.

Siehe auch http://www.gehirn-und-geist.de/alias/ https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wissen/mensch/2081533-In-der-Steinzeit-jagten-auch-Frauen-Grosswild.html

Online keine Nähe

Videoanrufe und Zoom Meetings können kein Gefühl der Nähe schaffen. Das haben Sozialpsychologen der Universität Duisburg-Essen herausgefunden.

Eine Befragung der Duisburger Wissenschaftler während des ersten Lockdowns zeigt, dass die Wirkung von audio-visueller Kommunikation begrenzt ist: Die anderen bleiben gefühlt entfernt, selbst wenn sie gesehen und gehört werden. Das terminierte Online-Treffen wirke unnatürlich, so das Ergebnis.

Kurze Chats hingegen können dazu dienen, sich gegenseitig zu unterstützen – auch emotional. Ein schnell abgesetzter Text aufs Smartphone führt dazu, dass die Empfänger sich besser fühlen.

Tusch

Ein Tusch zum Start unserer neuen WIU Webseite von Matthias Schriefl: 

Hier mehr zu Matthias Schriefl https://schriefl.euhttps://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Schriefl

Charoit

Der Charoit ermöglicht es dem Menschen aus der Vogelperspektive auf seine Möglichkeiten und Lebenswege zu schauen. Sie fächern sich vor ihm auf. Er hilft besonders, wenn man in der Luft hängt und das Gefühl hat nicht recht geführt zu sein. Dann zeigt er einem neben dem einen Standardweg viele andere Wege. Sogar eine 180 Grad-Wendung wird möglich. Man sieht auf einmal Wege, die im Busch verborgen waren.

Es ist auch ein Stein der Zärtlichkeit. Er fördert das Haptische, das Berühren, das Streicheln, sich selbst und seinen Partner fühlen, berühren, salben. Er hilft die Sanftheit der Natur wieder wahrzunehmen – weiches Moos etwa oder zarte Blütenblätter.

Der Geruch der Gefühle

Dass wir jemanden gut riechen können, jemand anderen jedoch überhaupt nicht riechen mögen, ist jetzt auch physiologisch erkärt. Der Duft aus Chemikalien und Mikroben, den wir ausdünsten, verrät uns nämlich. Chemiker des Max-Planck-Instituts in Mainz wiesen nach, dass wir je nach Gefühl unterschiedlich duften: Bei Angst, Humor, Spannung und Sex etwa riechen wir unterschiedlich.

Der Geruch des Angstschweißes kann auch bei anderen Menschen Angst auslösen. Das zeigt ein Experiment niederländischer Psychologen. „Diese Resultate widersprechen klar der Annahme, dass die zwischenmenschliche Kommunikation allein auf sprachlichen und visuellen Informationskanälen beruht“, erklären die Forscher der Universität Utrecht. Nicht nur bei Tieren, auch beim Menschen könnten körpereigene Duftstoffe helfen, den Gefühlszustand innerhalb einer Gruppe anzugleichen: Hat einer Angst, überträgt sich das demnach auf die anderen Grupenmitglieder.

Weiterführende Infos dazu: Artikel in der Süddeutschen Zeitung
Artikel in der Frankfurter Rundschau (nicht mehr online)

Lapislazuli

In alter Zeit tauchte dieser Stein auf um den Menschen an seine Schönheit, Ästhetik und Kraft zu erinnern. Der Mensch soll in den Spiegel schauen und seine Schönheit, sein Potenzial erkennen. Denn er ist so schön wie die Weite des blauen Meeres, des blauen Himmels. Ob der Mensch ihn als Anhänger trägt oder am Zepter, am Stab – damit kommt er wieder in seine Königswürde bzw. Königinnenwürde. 

Lapislazuli bringt Selbstbewusstsein. Man bekommt Aufmerksamkeit und strahlt die nötige Ruhe aus, um die eigenen Bedürfnisse ohne falsche Scheu auszudrücken.

Er hilft, zu sich selbst und zu den eigenen Ansichten zu stehen. Lapislazuli fördert Selbstvertrauen, Ehrlichkeit, Wahrheitsliebe, Konfliktbereitschaft, wirkt gegen falsche Bescheidenheit und Zurückhaltungen.

Das Wort Lapis entstammt der lateinischen Sprache und bedeutet „Stein“. Lazuli leitet sich über das Arabische vom persischen Wort „himmelblau“ ab. Als Edel- oder besser Schmuckstein hat Lapislazuli eine Geschichte, die etwa 7.000 Jahre zurückreicht. Lapislazuli war das Kostbarste, was die alten Ägypter besaßen und ihren Pharaonen auf die Reise in das Jenseits mitgaben. Auch in Mesopotamien war Lapislazuli bei den Sumerern sehr begehrt. Schmuckstücke aus den Königsgräbern in Ur zeigen die reichliche Verwendung.

Es gab nachweislich bereits 2000 vor Christus Lapislazuli-Handel zwischen Ägypten, Mesopotamien und dem Norden Afghanistans auf der Lapislazuli-Straße, später Seidenstraße.

Lapislazuli spielte als Pigment in der Kunst eine große Rolle. Aus diesem Stein wurden die leuchtend blauen Farben gewonnen, mit denen insbesondere im Mittelalter beispielsweise Madonnengewänder gemalt wurden.

Die Sprache der Pflanzen

Es scheinen nur Klick- und Knackgeräusche zu sein, die Roman Zweifels Ultraschallgerät auswirft. Doch der Biologe von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in der Schweiz, übersetzt: „Ich habe Durst“, sage der Baum. Das Baumflüstern entstehe, wenn der Wasserfluss von den Wurzeln zu den Blättern abreiße.
Der Wissenschaftler ist überzeugt, dass die Bäume Auskünfte über das Wetter, den Boden, fehlende Nährstoffe und sogar zur globalen Klimaveränderung geben können.

Ian Baldwin, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena, Abteilung Molekulare Ökologie, versteht die Sprache des Wilden Tabaks. Der vertreibt seine Fressfeinde, die Tabakschwärmer-Raupen nämlich mit Nikotin. Oder er schreit mit flüchtigen Enzymen um Hilfe. Diese locken Raubwanzen und Wespen an, die Feinde der Raupen.
Im Extremfall öffnet der Wilde Tabak sogar tagsüber, statt wie üblich nachts, seine Blüten. Damit lockt er Kolibris an, die das Pollenverteilen übernehmen.Bohnen warnen ihre Verwandten durch spezielle Düfte, wenn Blattläuse sie quälen.

Und dann gibt es noch einen unterirdischen Kommunikationskanal der Pflanzen. Die Wurzeln der meisten Pflanzen sind über Mykorrhizen miteinander verbunden. Dieses Pilznetzwerk ist eine Art Pflanzeninternet, über das sich Pflanzen nicht nur etwa vor Laustattacken warnen können, sondern auch Dünger verbreiten. Mykorrhizen sind oft riesige unterirdische Netzwerke symbiotisch verflochtener Wurzeln und Pilze. In einem Fingerhut voller gesunder Erde befinden sich Kilometer solcher Pilznetze! Im Wald können sie Bäume über eine Entfernung von 30 Metern miteinander verbinden.

Nur konventionell bewirtschaftete Böden haben solche symbiotischen Systeme kaum mehr. Wahrscheinlich lassen sich durch Mykorrhizen künstliche Pestizide einsparen.

Die Forschung steht hier noch am Anfang. Doch schon jetzt steht fest: Vor der Weisheit der Pflanzen können wir nur unseren Hut ziehen.

Siehe www.zeit.de/2014/24/pflanzenkommunikation

Hauyn

Der Hauyn ist ein Edelstein der Neuen Zeit. Er erleuchtet die Nacht, bringt Hoffnung in Depression und Finsternis.

Der Haüyn, eingedeutscht auch Hauyn, veraltet Hauynit, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silicate (und Germanate). Die bisher gefundenen Haüyne in der begehrten neonblauen Farbe und in Schmucksteinqualität stammen aus der Eifel.

Jemand hat über den Hauyn gedichtet: Der kleine Riese / ein Edelstein so winzig in unserer Dimension / und doch so riesig auf den „anderen“ Ebenen. 

Seufzen ist gesund

Menschen seufzen etwa alle fünf Minuten. Dafür gibt es aus biologischer Sicht handfeste Gründe.

US-Forscher haben einen biologischen Grund fürs Seufzen ausgemacht. Demnach ist Seufzen lebensnotwendig. Das unwillkürliche Seufzen ist wichtig für die Lungenfunktion. Das erklären die Forscher der University of California und der Stanford University. Zuvor zusammengefallene Lungenbläschen blasen sich nämlich durch das tiefe Atmen wieder auf. Ein Seufzer, der doppelt so viel Luftvolumen in die Lunge bringt wie ein gewöhnlicher Atemzug, sei die einzige Möglichkeit, sie wieder aufzublasen. „Wenn Sie nicht seufzen, kann Ihre Lunge im Laufe der Zeit nicht mehr atmen“, erklärt Neurowissenschaftler Jack Feldman.

Bei Säuglingen hilft Seufzen einen regelmäßigen Atemrhythmus zu entwickeln. Das wiederum berichten Forscher aus Bern. Alle 50 bis 100 Atemzüge machen Babys für gewöhnlich einen tiefen Atemzug. So entsteht den Wissenschaftlern zufolge ein stabiler Rhythmus aus Ein- und Ausatmen, der jedoch variabel genug ist, um schnell auf Veränderungen im Sauerstoffbedarf zu reagieren.

Aber auch bei Kummer oder auch aus Erleichterung seufzen wir oft. Hierfür gibt es bislang keine eindeutige Erklärung. Gesprächstherapeut Ulfried Geuter sieht darin eine Art Reset-Taste der Psyche, mit der sich Emotionen und Spannungen entladen. Wer unter Anspannung steht, dem kann es demnach helfen, einmal tief Luft zu holen und durchzuatmen.

Larimar

Der Larimar macht Menschen weicher. Er löst Verhärtungen und Anstauungen wie Groll, Wut und Ängste. Er wirkt wie türkisfarbenes Wasser. Er kann auf energetischer Ebene neben der Leber auch das Herz und andere Organe erweichen. Oder er erweicht Verhärtungen im Energiekörper. Ein Stein, der weich macht, wenn der Mensch ein verhärtetes Gesicht hat, die Knochen hart geworden sind, die Finger steif hart geworden sind oder die Wirbelsäule versteift ist.

Der Larimar weckt auch Erinnerungen an alte Kräfte in Zeiten, als diese aktiv genutzt wurden. Er weckt Erinnerungen und Weisheiten, stellt Rückverbindungen her an Zeiten, als die Menschheit hochentwickelt war. Daher wird er auch Atlantisstein genannt.

Der Larimar ist ein blauer Pektolith. Er wurde erst 1974 entdeckt und wird seit Anfang der 1980er Jahre als Schmuckstein gehandelt. Gegenüber dem weißen Pektolith ist der Larimar härter. Die himmelblaue Farbe beruht auf geringen Spuren von Vanadium.

3.000 Jahre altes Schlachtfeld entdeckt

In Mecklenburg-Vorpommern wurde jetzt ein gigantisches Schlachtfeld entdeckt. Um 1300 vor Christus kämpften hier um die 4000 Krieger mit Pfeilen und Keulen. Es ist die einzige Fundstelle dieser Art nördlich der Alpen.

Vor etwa 3300 Jahren fand die Schlacht im Flusstal der Tollense, 60 Kilometer von der Ostsee entfernt, statt. Schädel und Knochen, Waffen aus Metall und Holz überdauerten in Boden.

Bis jetzt konnten die Archäologen die Knochen von 124 Menschen bergen. Gerechnet wird mit 750 Toten. Nach Erfahrungswerten werden laut Grabungsleiter Thomas Terberger in solchen Schlachten 20 Prozent der Beteiligten tödlich getroffen – so kommt man auf die Zahl von 4000 Kriegern.

Landesarchäologe Detlef Jantzen erklärt die Bedeutung der Fundstelle: „Mit der Fundstelle im Tollensetal haben wir erstmals die Möglichkeit, die Kriegsführung in der Bronzezeit zu erforschen.“ Noch niemals wurde Terberger zufolge das Geschehen auf einem Schlachtfeld rekonstruiert, ohne dass es schriftliche Überlieferungen gab. In Mittel- und Nordeuropa gebe es nichts Vergleichbares.

Der Fundort erstreckt sich ungewöhnlich lang über zwei Kilometer Luftlinie. Die Menschenknochen liegen dicht an dicht. Die meisten Skelette weisen Verletzungen auf, die auf Pfeile, Stichwaffen oder Klingen hinweisen.

Siehe http://www.focus.de/wissen/mensch/

Top-Gehirn im Alter

Nehmen die Gehirnfunktionen wirklich ab, je älter wir werden? Nein, erklärt Dr. Michael Ramscar von der Uni Tübingen.

Laut Forschungen des Sprachwissenschaftlers arbeitet das menschliche Gehirn im Alter zwar langsamer. Aber nur, weil es im Laufe der Zeit mehr Wissen gespeichert hat. Die Gehirnleistung sei da absolut mit der Leistung eines Computers vergleichbar. Der wird auch langsamer, wenn er mehr Informationen verarbeiten muss.

Ramscars Fazit: „Das Gehirn älterer Menschen wird nicht leistungsschwächer, ganz im Gegenteil, es weiß einfach mehr.“

Aus http://www.humboldt-foundation.de/web/ (Artikel nicht mehr online)

Fitter Darm für fittes Hirn

Immer deutlicher wird die Wichtigkeit eines früher stark unterschätzten Organs: des Darms. So zeigt eine neue Untersuchung der Uni Freiburg: Fehlen im Darm Bakterien, so geben auch Hirnzellen den Geist auf. 

Werden demnach Darmbakterien durch Antibiotika oder eine sterile Umgebung getötet, so verkümmern auch Mikrogliazellen im Gehirn. Wenn aber diese  Mikrogliazellen absterben, kann das Gehirn  seinerseits schlechter  Krankheiten abwehren und Entzündungen bekämpfen.

Die gute Nachricht: Durch den Wiederaufbau der Darmflora wurden während der Studie auch die Mikrogliazellen im Girn wieder aktiv. Es lohnt sich also die Darmflora aufzubauen und gesund zu halten. 

Quelle: Gehirn und Geist, Nr. 8/2015

Zur Wichtigkeit eines gesunden Darms gibt es ein tolles, sehr gut lesbares Buch: „Darm mit Charme“ von  Giulia Enders. 

Bestrickend

Stricken ist eine Art der Meditation. Das haben Forscher der Harvard-Universität jetzt festgestellt. Es aktiviert die gleichen Regionen im Gehirn. Und die senken Puls und Blutdruck, ganz ähnlich wie das auch Yoga und Meditation tun. Stricken soll zum Beispiel bei Stress therapeutisch wirken. Das gilt übrigens geschlechtsunabhängig, sprich: Stricken tut Frauen und Männern gut.

Greise Muschel

Das älteste jemals entdeckte Tier ist 507 Jahre alt. Pardon, es war 507 Jahre alt – bis Forscher es töteten.

Bei diesem uralten Tier handelt es sich um eine Muschel. Britische Wissenschaftler sammelten sie vom Meeresboden vor Island auf, da lebte sie noch. Dann steckten sie in die Kühltruhe. Als sie die Muschel später an der Bangor University in Wales untersuchten, wurde den Forschern klar, was sie getan hatten. Sie hatten das älteste, nicht in Kolonien lebende Tier, das jemals entdeckt wurde, erfrieren lassen.

Eine traurige Nachricht. Doch die uralte Muschel ist wohl nicht ganz umsonst gestorben. Denn ihre Schale verspricht einzigartige Einblicke in das Klima der vergangenen Jahrhunderte, so etwa die Meerestemperaturen. Um das Klima der Zukunft zu berechnen, sind historische Daten über die Meere sehr wichtig.

Siehe auch http://sciencenordic.com/

Menschen-Stammbaum wird umgeschrieben

Der Fund eines Urvorfahren, der vor 1,8 Millionen Jahren im jetzigen Georgien lebte, untermauert die These vieler Anthropologen: Wir Menschen auf der ganzen Welt sind eng verwandt. Wir haben uns offenbar aus nur einer oder zwei Arten entwickelt, die aus Afrika kamen. 

Bisher hatte man angenommen, die menschliche Artenvielfalt vor zwei Millionen Jahren sei wesentlich größer gewesen.

Die in Georgien entdeckten menschlichen Knochen sind die ältesten und vollständigsten jemals gefundenen menschlichen Fossilien. Diese Urvorfahren gehörten zur Gattung Homo erectus, die aus Afrika kam. Entdeckt wurde das Fossil unter einem mittelalterlichen georgischen Dorf. Den Forschern zufolge stammt es von einem männlichen Erwachsenen, knapp unter 1,50 Meter groß, mit einem gewaltigen Kiefer und großen Zähnen, aber mit einem kleinen Gehirn. Er ging aufrecht.

Aus www.archaeologie-online.de/magazin/ (Artikel nicht mehr online)

Akupunktur wirkt

Bis jetzt war die Wirksamkeit von Akupunktur zwar wissenschaftlich erwiesen, aber es galt nicht als eindeutig erwiesen, dass auch die Wahl des richtigen Akupunkturpunktes für den Behandlungserfolg eine Rolle spielt. Ein Studienübersicht in den Archives of Internal Medicine, für die Daten von 18.000 Patienten ausgewertet wurden, hat nun gezeigt, dass eine Nadelung der bekannten Akupunkturpunkte deutlich mehr Erfolg zeigte als eine Nadelung neben den Punkten oder eine sonstige Routinebehandlung (Quelle: Apotheken Umschau 12/12).

Ist doch auch mal schön, dass die Wissenschaft so langsam das herausfindet, was die Chinesen und wir schon seit Jahrtausenden wissen.

Glaube nichts

„Glaube gar nichts“, erklärt Nisargadatta Maharaj. Dabei gibt es in dieser Welt so viel Interessantes zu erfahren, wenn man Zeitschriften und Bücher wälzt und das Internet durchsurft. Doch tatsächlich gibt es unter all den Informationen, der Unterhaltung, den täglich wechselnden News Erkenntnisse, die das Weltgebäude ins Wanken bringen. Die den Menschen aufrufen seine Grenzen einfach nicht mehr anzuerkennen. Und nichts mehr zu glauben von dem, was offensichtlich scheint, was man so gelernt hat, was die Gesellschaft für wahr erklärt.

Zu Nisargadatta Maharaj siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Nisargadatta_Maharaj

Schwitz dich gesund

Bei so einigen Krankheiten hilft Sport genauso gut wie Medikamente. Das ist das Ergebnis einer großen Untersuchung der Harvard Medical School. Deren Forscher haben 300 Studien mit über 340.000 Teilnehmern ausgewertet.

So erzielten Schlaganfallpatienten in der Reha bessere Werte mit Sport als mit Medikamenten. Bei Diabetes Typ 2 und bestimmten Herzkrankheiten half Sport ähnlich gut.

Also: Turnschuhe angezogen und los geht’s!

Quelle: Zeitschrift Stern Gesund Leben, Nr. 3 / 2014

Ab ins Grüne

Das Wandern im Grünen stärkt die Konzentration. Das haben Neurologen in Edinburgh, Schottland nun anhand von Hirnwellen im EEG nachgewiesen. Die Fähigkeit zur Konzentration auf das Wesentliche war im Wald deutlich besser ausgeprägt als in Shoppingmalls, historischen Stadtvierteln und Fußgängerzonen.

Die Neurologen empfehlen daher Menschen dringend Büropausen und Bewegung im Grünen.

Waldeslust statt Arbeitsfrust!

Gänsehaut

Viele Körperausdrücke lassen sich bewusst manipulieren. So kann man ein Lächeln über ein Geschenk fälschen, das man nicht mag, bei einer Beerdigung Trauer vortäuschen und sogar die von Paul Ekman entdeckten Mikroausdrücke (siehe http://www.paulekman.com/) mit viel schauspielerischer Übung vortäuschen.

Doch eine Gänsehaut lässt sich nicht spielen – sie ist der einzige sichere Anzeiger für Gefühlsregungen, da nicht vom Willen steuerbar.

Wenn sie also bei einer besonderen Begebenheit einmal eine Gänsehaut bekommen: Das Gefühl ist auf jeden Fall echt und damit ein Anzeichen für etwas Sie emotional Bewegendes!

Wann ernte ich mein Gemüse?

Auch die Biologen beginnen jetzt zu begreifen, was Bauernregeln, Aussaatkalender oder Anthroposophen schon lange kennen: Es macht einen Unterschied, wann man Gemüse erntet.

Nach Tests der University of Houston werden Kohlköpfe häufiger von Raupen angefressen, wenn sie aus dem Rhythmus von Tag und Nacht geworfen wurden. Auch in Kopfsalat, Spinat, Zucchini, Tomaten und Blaubeeren, so die Ergebnisse, tickt die biologische Uhr nach dem Ernten weiter. Neben Abwehrstoffen gegen Feinde sind demnach auch Nährstoffzusammensetzung und die Menge anderer wertvolle Inhaltsstoffe eine Frage der Uhrzeit.

Für die biologisch-dynamische Landwirtschaft der Anthroposophen nichts Neues: Sie stimmen Unkrautkontrolle, Aussaat, Pflanzung und Ernte auf Mondphase und Planetenpositionen ab und berücksichtigen Tages- und Jahreszeiten.

Karte der Gefühle

Finnische Forscher von der Aalto Universität haben detailliert zusammengetragen, wo im Körper sich welche Emotionen manifestieren: Demnach durchströmt Glück den ganzen Körper, Stolz nur den Kopf und die Brust. Depression lässt den kompletten Leib kalt und schlaff wirken, Traurigkeit Arme und Beine. Die Wissenschaftler um Lauri Nummenmaa haben für die Forschungsreihe über 700 Menschen nach ihren Körperwahrnehmungen befragt. Ziel: Ein besseres Verständnis der Gefühlsreaktionen im Körper kann Ärzten helfen, Depressionen oder Angststörungen zu erkennen. 

Siehe http://www.sueddeutsche.de

Sadhu

Bin ich ein Sadhu – ein Gottsuchender, Entsagender, ein heiliger Mann?

Das fragt sich die Hauptperson dieses Films immer wieder. Der Regisseur und gleichzeitig Kameramann begleitet ihn durch Indien. Beginnend in seiner Eremitenhöhle auf 3.000 Metern im Himalaya, wo er sieben Jahre lebte, bis der Regisseur ihn entdeckte. „Etwas in mir ist aus der Balance geraten“, erklärt er und macht sich unter den Augen der Kamera auf eine Pilgerreise, um seine Mitte wieder zu finden. Unterwegs zweifelt er an Gott, findet ihn wieder, zweifelt an seiner sexuellen Enthaltsamkeit, findet zurück.

Er steigt hinab bis zur Maha Kumbha Mela, wo sich Millionen selbsternannte und echte Sadhus und Gurus treffen und feiern. Laut ist es hier, rummelig wie auf einer Kirmes. Das System sei ihm zu hierarchisch, erkennt er nach einer Weile: Einer wird auf einen Thron gesetzt und die anderen werfen sich vor ihm nieder. Und Tempel seien auch nichts mehr für ihn, ergänzt er. So geht es weiter, über die Leichenverbrennungs-Ghats von Varanasi, hinauf in den Himalaya, bis auf 6.000 Meter Richtung Nepal und Tibet.

In Nepal endet diese Reise und verklingt so still und ruhig, wie sie begonnen hatte. Der Sadhu bleibt an den heiligen Seen sitzen. „Hier beginnt meine letzte Reise“, erklärt er, bevor die Kamera ausgeschaltet wird.

Dieser Film ist online erhältlich und einfach nur toll.

Siehe: www.sadhu-lefilm.com